Seit 1996, unterbrochen von vier Jahren nach 2000, politisiert der 61-jährige Meinrad Gschwend im Kantonsrat. Als einziger Grüner aus dem Rheintal und mit der Energie des Duracell-Hasen: Er trommelt und trommelt. Auch in der nächsten Legislatur trommelt er als einziger Rheintaler seiner Partei im Kantonsrat.Dennoch begrüsste Meinrad Gschwend die Anwesenden zu einer fröhlichen Runde im «Circolo Italiano»: Das lag vor allem an den Sitzgewinnen in den Wahlkreisen St. Gallen, See-Gaster, Wil und Rorschach, dank denen die Grünen im Kantonsparlament erstmals Fraktionsstärke erreichen. Das Rheintal selbst bleibt auch in Zeiten des Klimawandels ein hartes Pflaster – aber die Steigerung von 4,9 % vor vier Jahren auf 8,5 % ist respektabel. Der überraschend auf dem zweiten Listenplatz gelandete Tobias Schmid aus Oberriet verfehlte die Wahl in den Kantonsrat nur knapp.Gschwend ist das grüne Gewissen der RheintalerMeinrad Gschwends Wiederwahl war unangefochten. Er erreichte in mehreren Gemeinden Spitzenresultate, in Altstätten liess er gar den (ebenfalls gewählten) Stadtpräsidenten Ruedi Mattle hinter sich. Vor vier Jahren war Gschwend der Rheintaler Politiker, der die meisten Panaschierstimmen bekam, das wird diesmal nicht viel anders sein. Der Altstätter ist so etwas wie das grüne Gewissen der Rheintaler, selbst der nicht den Grünen nahestehende Arbeitgeberverband hatte eine Wahlempfehlung für ihn abgegeben. «Ich bin schon lange dabei und nicht hochnäsig, das schätzen die Leute. Nach dem Ende der kommenden Legislatur würde Gschwend während 24 Jahre im Kantonsrat gesessen haben. Er überlegt sich allerdings, seinen Platz schon früher freizugeben. Aber bis zu diesem Zeitpunkt wird er sich weiter mit voller Kraft für grüne Anliegen (vor allem Klima und Biodiversität) einsetzen.Yves Solenthaler