27.03.2019

Grundsteuer im Flugmodus halbiert

Nachdem alle Handys offline waren, konnte die Bürgerversammlung starten: Der Grundsteuersenkung haben die Thalerinnen und Thaler knapp zugestimmt.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
Bereits im Januar 2018 hat Max Tanner eine Volksmotion zur Senkung der Grundsteuern eingereicht. Am vergangenen Montag stimmte die Thaler Bürgschaft nun ab. Von 4113 Stimmberechtigten haben sich 203 zur Bürgerversammlung in die Kirche Wartbüchel eingefunden.Bevor Gemeindepräsident Röbi Raths allerdings mit dem ersten Traktandum beginnen konnte, hatte er mit pfeifenden Nebengeräuschen im Zusammenhang mit dem Mikrofon zu kämpfen. «Bitte alle Handys auf Flugmodus stellen», fordert er die Anwesenden auf. Damit sind die akustischen Hürden genommen.Antrag will Grundsteuern auf fünf Promille senken Während der Diskussion zu Traktandum zwei, Budget und Steuerplan 2019, reicht Beat Lenel ­einen zweiten Antrag zur Senkung der Grundsteuern ein. Er beantragt, die Grundsteuer auf 0,05 Prozent, also um drei Promille zu senken. Die Differenz soll aus dem Eigenkapital entnommen werden.Dem gegenüber steht der Antrag des Gemeinderats: Die einfache Steuer um zehn Prozent auf 94 Prozent zu senken und die Grundsteuer bei 0,08 Prozent zu belassen. Der Antrag des Gemeinderats erhält 110 Stimmen, dem Antrag von Lenel zur Grundsteuersenkung um 0,03 Prozent stimmen 74 Personen zu. Das vom Gemeinderat vorgelegte Budget und der Steuerplan werden vom Volk schliesslich mit zwölf Gegenstimmen genehmigt.Sieben Stimmen machten den UnterschiedDer Volksmotion zur Senkung der Grundsteuern stimmen 96 Anwesende zu. 89 lehnten den Antrag ab. Die Grundsteuer wird folglich ab 2020 neu 0,04 Prozent statt 0,08 Prozent betragen. Max Tanner selbst war am Montagabend nicht anwesend. Er ­legte sein Anliegen dafür bereits an der Vorversammlung vom 18. März dar. Weder Fragen noch Wortmeldungen gab es aus dem Publikum im Vorfeld der Abstimmung über die Motion.  Raths hätte lieber die Gesamtsteuern weiter gesenkt: «Denn davon hätten nicht nur Hauseigentümer profitiert, sondern die gesamte Thaler Bevölkerung», sagt er nach der Versammlung. Ob der Steuerfuss dennoch zukünftig beibehalten werden könne, werde sich zeigen.Die Anpassung der Gemeindeordnung, die unter anderem eine Verkleinerung des Schulrats von sieben auf fünf Mitglieder vorsieht, wird ebenfalls gutgeheissen. Auch die Jahresrechnung 2018 genehmigt die Bürgschaft mit zwei Gegenstimmen. Ein Votant ergreift das Wort und will wissen, welches die grössten Kostentreiber im Zusammenhang mit dem Einweihungsfest des Feuerwehrdepots waren. 40000 Franken statt der ursprünglich budgetierten 70000 Franken habe das zweitägige Generationenfest gekostet, erklärt Gemeinderat Werner Reifler. Neben einem öffentlichen Fest habe es ein Nachtessen für Feuerwehrleute, Partner und Behörden gegeben.

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