Dorfgeschichte 05.12.2024

Grosses Jubiläum für einzige Oberegger Bäckerei: Das «Grütli» wurde vor 150 Jahren eröffnet

Die im Oberegger Ortszentrum gelegene Bäckerei «Grütli» hat als einzige von einst zehn Brot und weitere Backwaren produzierenden Betrieben im Bezirk überlebt. Das ursprünglich mit einer Wirtschaft kombinierte Geschäft wurde 1874 und damit vor 150 Jahren eröffnet.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 05.12.2024

Als wahrscheinlich erster Bäcker und Wirt im «Grütli» ist Ferdinand Schmid nachgewiesen. Seine Nachfolge trat 1922 Albert Sonderegger an. 1966 ging der Betrieb an Albert Junior und Gattin Idi über. Als Göttibub von Albert Sonderegger Junior entschied sich René Bischofberger 1998 für die Übernahme des Betriebs. Er hatte in der Bäckerei Egger, St. Gallen, die Ausbildung absolviert, und nebst auswärtigen saisonalen Engagements war er immer wieder auch in der Backstube seines Paten tätig. Unerlässliche Stütze im «Grütli» ist Gattin Doris, die seinerzeit eine kaufmännische Lehre in der Oberegger Bezirksverwaltung absolviert hatte.

Neuer Backofen war ein grosser Lupf

Gleich zu Beginn der Selbständigkeit wagte das junge Gewerblerpaar mit der Installation eines neuen Backofens einen grossen «Lupf». Weitere Ausbauschritte erfolgten zwischen 2010 und 2012, als die Produktionsräume sowie der Laden und das Café umfassend erneuert und erweitert wurden. Die hohe Qualität des vielseitigen Sortiments sowie die freundliche Beratung und Bedienung gehören zu den starken Trümpfen der Oberegger Bäckerei, die längst zum festen Wert in der Region Vorderland geworden ist.

Neun Bäckereien sind verschwunden

Im Buch «Geschichte von Oberegg» listet Verfasser David Aragai neun verschwundene Bäckereien auf: Lochmühle, Riethof, Tobelmühle in Büriswilen (in Betrieb bis 1956, das Restaurant existiert noch), Landmark (bis 1962), Schwellmühle (bis 1965), Hirschen an der Ebenaustrasse (bis 1971), Sonderegg (bis 1975), Geiger im Sulzbach (bis 1976) und Breu auf dem St. Anton (bis 2016, erhalten geblieben ist das Café). Die noch bestehende Bäckerei Bischofberger wird auch heute als «Grütli» bezeichnet. Den gleichen Namen trug die langjährig von Ella Schenk geführte, 2015 aufgehobene Wirtschaft an der Strasse in Richtung Heiden.

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