Ideal ist es, die Pflanzzehen dann zu stecken, wenn die Bäume das Laub abwerfen, also gerade jetzt. Der winterliche Anbau lohnt sich: Der Ertrag von im Herbst gepflanzten Knollen ist beinahe doppelt so hoch wie derjenige der Frühjahrspflanzung, auch die einzelnen Knollen werden grösser. Allerdings, das muss der Vollständigkeit wegen auch noch gesagt, oder vielmehr geschrieben werden, lassen sich die Knollen der im Frühjahr gesteckten Zehen besser und länger lagern.Gross werden die Zehen aber auch bei der Herbstpflanzung nur, wenn sie genug Platz haben. Der ideale Reihenabstand liegt bei 25 bis 30 cm, in der Reihe sollte man dann auch noch 20 cm Abstand lassen. Das sieht im ersten Moment ganz schön grosszügig bemessen aus, aber der Knobli weiss es zu schätzen. Und das freut wiederum die Gärtnerin oder den Gärtner. Denn es bereitet einfach mehr Spass, vielleicht ein paar Knobli weniger, dafür aber solche mit anständigen Zehen zu ernten, als viele Knobli mit «munzigen» Zehen zu haben. Wer damit kochen muss, weiss: Der Rüstaufwand steht dann oft in keinem Verhältnis zu dem, was nach dem Schälen noch übrig ist.Und wenn wir gerade bei «munzig» sind: Wer Knobli wegen vermeintlicher Nachbarschaftshilfe zwischen Erdbeeren pflanzt, tut vielleicht (aber nur vielleicht!) den Erdbeeren einen Gefallen, aber kaum dem Knobli. Der leidet in dieser angeblichen Partnerschaft fast immer unter Platznot, da die Erdbeeren in der Regel auf Endabstand gepflanzt werden, und der Knobli nur dazwischen gequetscht wird. So hat er weder Licht, Luft noch Platz und muss dazu noch mit ansehen, wie seine Knolle ständig im Schatten des Erdbeerlaubs steht.Darauf reagiert er mit mickrigem Wuchs und Knollen von schlechter Qualität. Die tolle Würzknolle mit den vielen positiven Eigenschaften hat einen freistehenden Platz an der Sonne verdient. «Free Knobli!»Eveline DuddaHinterforstwww.spriessbuerger.ch