30.09.2018

Grosse Stimmen, Lasershow und Glitzer

Zwei völlig unterschiedliche Musikstile in einem Konzert und dennoch ein bombastisches Erlebnis – das boten die Tina Turner Tribute Show und Yet Another Floyd am Samstagabend in der Schöntalhalle. Hunderte Fans schwelgten in alten Zeiten.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberVor einem Jahr gastierte die zwölfköpfige Pink-Floyd-Cover-Band Yet Another Floyd im «Metropol». Es war ein Erfolg für den Veranstalter Christoph Bolt von Sport Bolt in St. Margrethen – und für ihn Grund genug, die Band erneut zu engagieren.Dieses Jahr sollte alles noch grösser werden. Also lud Bolt mit der Tina Turner Tribute Show eine weitere Coverband ein, um die Sehnsucht des Publikums nach der «guten alten Zeit» des Rock’n’Rolls zu stillen. So war unter den Konzertbesuchern Jung und Alt zu sehen, darunter viele Ü50, die sich ihre Jugenderinnerungen zurückholten.Als würde die «echte» Tina Turner auf der Bühne stehenNach dem Motto «Ladies first» trat zuerst Tina Turner alias Josephine Pee mit sieben Musikern, drei Backgroundsängerinnen und vier Tänzerinnen auf. Es war ein Feuerwerk perfekter Songs, eine furiose Show mit grossartigen Stimmen. Die auf den Philippinen geborene Sängerin ist die perfekte Tina-Turner-Imitation. Sie hat den selben, leicht unbeholfenen Tanz-Doppelschritt, die gleiche, leicht gebeugte Körperhaltung, die nie ganz durchgedrückten Knie, die gleichen Glitzeroberteile zu hohen Schuhen und Fransenfummel. Und dann diese Ausnahmestimme – wer nur auf die Ohren vertraute, glaubte, die leibhaftige Tina Turner zu hören.Neben ihr zeigten die vier Tänzerinnen wie die legendären Ikettes mit originalgetreuen langen Haaren, Miniröcken und High Heels eine elektrifizierende Choreografie. Die Basler Coverband spielte sich durch die alten Hits von «Typical Male» über «What’s Love Got to Do With It» bis zu den ewigen Klassikern aus den Sechzigerjahren. Da zeigte auch das eher zurückhaltende Rheintaler Publikum seine Begeisterung und Zuneigung.Auch Österreichs Pink Floyd wussten zu begeisternDanach war die Reihe an Yet Another Floyd. Die oberöster­reichische Band besteht aus gestandenen Profimusikern rund um Mastermind und Leadsänger «The Voice» Reinhard Petershofer und bot perfekten Pink-Floyd-Sound, das heisst: Gitarrensound über einem vielschichtigen, dicht gewebten und psychedelischen Synthie-Teppich. Die Laser- und Lichtshow und die Darstellung der früher einmal neuartigen, vor Kreativität strotzenden Videos auf einer kreisrunden Projektionsfläche machten das Erlebnis komplett.Das legendäre, vor 45 Jahren entstandene Album «Dark Side of the Moon» war der Kern des Programms. Welch hervorragende Qualität diese Band hat, wurde spätestens klar, als Backgroundsängerin Martina Zep­petauer zur ihrem Solo in «The Great Gig in the Sky» ansetzte. Ihre starke Performance liesse wohl jeden der Möchtegern-Stars aus «DSDS» oder «Voice of Germany» verstummen.Yet Another Floyds Auftritt in Altstätten bewies bezüglich Pink Floyds Musik etwas: Sie hat noch jeden kurzfristigen Trend überlebt. Dies, weil die Musik eigenständig und charakteristisch ist als progressiver, psychedelischer Rock, der auch eine gefühlte Ewigkeit nach seinem Siegeszug noch viele zu begeistern weiss.

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