28.04.2022

Grosse Ehre für Jolanda Neff, Ramon Betschart und Marco Tanner

An der Wahl zu St.Gallens Sportlerin und Sportler des Jahres ging auch das Rheintal nicht leer aus.

Von Patricia Loher
aktualisiert am 02.11.2022
Zum ersten Mal haben gleich zwei Sportlerinnen aus dem Kanton St. Gallen an Olympischen Spielen je eine Goldmedaille gewonnen. Die Mountainbikerin Jolanda Neff und die Tennisspielerin Belinda Bencic waren im vergangenen Sommer in Tokio für Sternstunden im Schweizer Sport verantwortlich.So stellte es auch eine Premiere dar, dass die Interessengemeinschaft (IG) St. Galler Sportverbände in der Kategorie Elite gleich zwei Sportlerinnen auszeichnete. Während Neff an der Gala in den Olma-Hallen anwesend war, liess Bencic dem Publikum eine Videobotschaft zukommen, die Tennisspielerin ist auf dem Weg an ein nächstes Turnier in Madrid. Sie bedankte sich für die Unterstützung und sagte: «Auch wenn ich keinen St. Galler Dialekt mehr spreche – die Ostschweiz bleibt meine Heimat.» Den Preis nahm ihr Vater Ivan entgegen.Bencic ist die erste Schweizerin, die im Frauentennis eine olympische Goldmedaille gewann. Im Doppel sicherte sich die 25-Jährige aus Uzwil mit Viktorija Golubic zudem Silber. Seit Dezember ist Bencic auch Schweizer Sportlerin des Jahres.Neff: «Es war eine perfekte Phase»Die in Goldach wohnhafte Neff zeigte sich ob der Bilder ihrer Goldfahrt von Tokio emotional. «Ich will dieses Gefühl wieder erleben. Es war eine perfekte Phase», sagte die 29-Jährige im Interview mit TV-Moderator Jann Billeter, der durch den Abend führte. Neff, die in ihrem Sport schon alles gewann, was es zu gewinnen gibt, hat sich mit dem Weltcup und der WM bereits wieder neue Ziele gesetzt.Mit Bencic und Neff befinden sich zwei St. Gallerinnen auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren. Mit Giulia Steingruber und Pablo Brägger haben sich im vergangenen Jahr hingegen zwei Grosse aus dem Kanton vom Spitzensport verabschiedet.Sowohl die 28-jährige Gossauerin als auch der 29-jährige Oberbürer durften in St. Gallen noch einmal eine Bühne betreten. Während Steingruber, die erfolgreichste Schweizer Turnerin der Geschichte, eine Ausbildung im Marketingmanagement begonnen hat, drückt auch Brägger, der Europameister von 2017 am Reck, wieder die Schulbank. Er will Physiotherapeut werden. Trotzdem sagte Steingruber: «Nach dem Rücktritt war ich überfordert. Zuvor waren die Strukturen klar. Nun muss ich noch schauen, wo ich hingehöre.» Unterdessen ist über ihr bewegtes Leben und ihr Weg an die Weltspitze in einer der anforderungsreichsten Sportarten eine Biografie erschienen. Das Team des Jahres ist der Rollstuhlklub St. Gallen. Sowohl der Nachwuchs, als auch ambitionierte Sportlerinnen und Sportler und ältere Athletinnen und Athleten finden im Rollstuhlklub ein Angebot. Der Verein, präsidiert von Thomas Köppel, bietet unter anderem Rollstuhlbasketball, Rollstuhlcurling oder Powerchairhockey an. Die Basketballer der Rolling Rebels haben zudem den Cupfinal und den Playoff-Final erreicht.Auch Betschart und Tanner ausgezeichnetDer Nachwuchssportler des Jahres heisst Ramon Betschart. Der Kriessner zählt zu den hoffnungsvollsten Ringern der Schweiz. Im vergangenen Jahr sicherte sich Betschart an der U23-WM in Belgrad die Silbermedaille. Der 23-Jährige will sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren.Elite-Amateur des Jahres ist Marco Tanner aus Lüchingen. Als Bob-Anschieber gewann der 27-Jährige mit Pi­lot Michael Kuonen im Euro­pacup die Gesamt- und die Zweierbob-Wertung sowie die Goldmedaille an den Schweizer Meis­terschaften mit dem kleinen Schlitten. Die Olympischen Winterspiele in Peking verpasste Tanner aufgrund einer Verletzung, die er sich bei einem Sturz im Eiskanal zugezogen hatte, nur knapp.Die IG-Sportgala wurde am Freitag nach einem zweijährigen, coronabedingten Unterbruch erstmals wieder vor Publikum durchgeführt. Anwesend waren unter anderem Regierungspräsident Marc Mächler und Kantonsratspräsidentin Claudia Martin. Im Auftrag der St. Galler Regierung verteilt die Interessengemeinschaft unter Präsident Josef Dürr die Sport-Toto-Gelder, die Sportgala zählt zu den Höhepunkten ihrer Tätigkeiten.

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