Grossartige Stimmung am Finale

Die Maiblüten 2022 dürfen von den Verantwortlichen als grossen Erfolg verbucht werden. Eröffnet mit einer Hommage an die Romantik und Clara Schuhmann, fortgesetzt mit dem swingenden Treffen des Hackbretts auf groovige Boogie-Woogie-Rhythmen, grenzenlosen Jazzimprovisationen des Altstätter Saxofonisten Peter Lenzin, alten Engadiner Volkstänzen und eigenen Arrangements östlicher Volksmusik mit dem Eastern Quartet, vor allem aber mit würdigen Höhepunkten wie dem Schattentheater Moving Shadows und dem begeisternden Chorgesang des Vorarlberger Vocale Neuburg, gelang ein abwechslungsreiches und hochstehendes Event-Programm. Ein Programm, das in der Region keinen Vergleich zu scheuen brauchte. Am Freitagabend erblühte der Bernecker Mai zum letzten Mal und erstrahlte noch einmal temporeich und temperamentvoll.Musikerinnen und Musiker aus aller WeltVerantwortlich für dieses letzte Highlight zeichnete die Band Lariba, die der in der Schweizer Salsaszene bekannte Percussionist David Stauffacher 2005 gegründet hatte. In der Formation spielten am Freitagabend in Berneck David Stauffacher, Congas und Gesang, Simone Santos, Gesang, Tanz und Gitarre, Alcides Toirac, Gesang und Bass, Amik Guerra, Trompete, und David Bagutti, Schlagzeug. Musiker aus der Schweiz, aus Sizilien, Kuba, Brasilien und Peru.Am Keyboard begeisterte Aismar Simon. Und das war besonders bemerkenswert: Sowohl der Pianist der Band als auch sein Stellvertreter mussten krankheitshalber leider kurzfristig absagen – und so sah sich der Bandleader gezwungen, innert zweier Tage einen Ersatz zu organisieren. Aismar Simon wurde aus Paris eigens für diesen Auftritt eingeflogen. Erst drei Stunden vor Konzertbeginn lernten sich Aismar und die andern Bandmitglieder kennen. Dass sie trotzdem perfekt harmonierten und ihre Musik wie aus einem Guss wirkte, bewies die hohe Professionalität aller sieben.[caption_left: Die Urban-Latin-Band Lariba füllte den Rathausplatz mit Rhythmen. (Bild: mp)]Fröhlich, lebenslustigund sinnlichIm zweistündigen Konzert erklang ein bunter Strauss lateinamerikanischer Rhythmen, Mambo, Reggae und Salsa, Tanzmusik aus Kuba oder Brasilien, Jazz und Blues. Das Publikum lauschte im ersten Teil des Abends begeistert den virtuosen Klängen des Septetts: Jeder Musiker ein Meister seines Fachs. Mit anbrechender Nacht und aufkommender Dunkelheit hielt es dann aber keinen mehr auf den Bänken. Kinder, junge Erwachsene, Eltern und Grosseltern begaben sich vor die Open-Air-Bühne. Die wiegenden und sich biegenden Körper erlagen dem von der Band vorgegebenen Takt. Und bei den letzten Liedern des Abends, «Como Lo Ves» und der Zugabe «Anda Carlitos», stimmte halb Berneck in den Gesang mit ein. Damit schlossen die Maiblüten so grossartig, wie sie in den letzten Wochen aufgeblüht waren, voller Lebensfreude und lateinamerikanischer Sinnlichkeit.