Rund 150 Mitwirkende interpretierten am frühen Sonntagabend in der Mehrzweckhalle Kirchenfeld die dreisätzige Sinfonie «Planet Earth» von Johan de Meij (geboren 1952). Mit rund 80 Mitgliedern des Musikvereins, ergänzt durch eine Streichergruppe und eine Harfe, stand dem Initiator und Gesamtleiter des Projekts, Daniel Ritter, ein eindrückliches Orchester zur Verfügung. Zudem sangen unter der Leitung von Christian Büchel 65 Frauen im «Planet-Earth»-Projektchor den vokalen Part. Im Hintergrund ergänzten Bildkompositionen aus dem Kosmos und von irdischer Schönheit das Musikerlebnis mit visuellen Impressionen.
Spärlich beleuchteter, aber umso besser besetzter Saal
In der spärlich beleuchteten und bis auf den letzten Platz besetzten Mehrzweckhalle erlebten die Besucherinnen und Besucher unvergesslichen Musikgenuss. Sie bescherten dem Musikverein Diepoldsau-Schmitter ein volles Haus, wie bereits bei den beiden vorausgegangenen Konzerten, am Freitag in Rorschach und am Samstag in Schaan.
Der riesige Aufwand des Musikvereins, der Musikantinnen und Musikanten sowie der Sängerinnen im Chor, der beiden musikalischen Leiter sowie der vielen Helferinnen und Helfer im Hintergrund hat sich gelohnt. In eineinhalb Jahren Vorbereitung und intensiver Probenarbeit ist ein Werk von enormer Kraft und Dichte entstanden – ein Höhepunkt des Musikjahres.
Die Sinfonie von Johan de Meij ist eine dreiteilige Ode an Mutter Erde in all ihrer Grösse und Schönheit.
Zischend fliegen Gaswolken nach dem Urknall durchs All
Im ersten Satz «Lonley Planet» wird mit sphärischen Weltraumklängen die Entstehung des Universums und des Planeten gezeichnet. Zischend fliegen nach dem Urknall Gaswolken und frühe Gesteinsbrocken durch das All. Langsam entwickeln sich daraus Melodien, entsteht Harmonie. Im zweiten Akt «Planet Earth» malt die Musik Wasser und Luft, Pflanzen und Tiere, das Bild vom Leben und der Schönheit der Natur. Majestätisch schliesst das Werk mit «Mother Earth», einer Ode an die Urgöttin Gaja nach Texten des altgriechischen Dichters Homer. Daniel Ritter liess die Ausführenden alle drei Sätze ohne Zwischenapplaus und sogar ohne noch so kleine Unterbrechung durchspielen und verstärkte damit den Eindruck eines einheitlichen musikalischen Erlebnisses. Um so stärker brauste der wohlverdiente Schlussapplaus in der Standing Ovation.
Zwei virtuos interpretierte Zugaben
Mit den zwei ebenfalls virtuos interpretierten Zugaben, dem mexikanischen «Danzón No. 2» von Arturo Márquez und dem bekannten «Pomp and Circumstance» von Edward Elgar bedankten sich Orchester und Chor. Sie rundeten den musikalisch hochstehenden Abend gehaltvoll ab.