Stolze 248,8 Kilogramm bringt der Kürbis auf die Waage. Er ist wohl der grösste, der in diesem Jahr im Rheintal gewogen wurde. Die drei Züchter Renato Willi, Mathias und Hans Keel sind sich sicher: Wäre der Kürbis nicht von Hagel und Mehltau, einem wachstumshemmenden Pilz, befallen worden, er wäre wohl noch grösser geworden. Und doch: Vor kurzem konnten die drei eine Goldmedaille für ihren Kürbis gewinnen. Nicht in einem offiziellen Wettbewerb, sondern bei einem Wiegewettbewerb mit den Kürbissen von Kollegen im Oberrheintal. Einen solch grossen, wie denjenigen des Züchtertrios, hatte beim Wettbewerb noch nie jemand gesehen.[caption_left: Der Kürbis musste mit einem Stapler aus dem Altstätter Riet in das Geschäft von Gschwend + Willi transportiert werden, wo der Kürbis derzeit steht.]Mit dem Kürbis auf dem Binnenkanal böötelnDeren Geheimrezept: «Es braucht den richtigen Jungpflanzenlieferanten, einen guten Gärtner und einen nährstoffreichen Boden», sagt Renato Willi. Teamkollege Mathias Keel, langjähriger Gärtner, kaufte deshalb beim mehrfachen deutschen Meister im Kürbiswiegen Jungpflanzen. Vor Ostern wurden sie im Schrebergarten seines Vaters im Altstätter Riet eingepflanzt und sorgfältig gepflegt. «Gut giessen und dran glauben, gehört auch dazu», sagt Hans Keel. Doch der Sieg im freundschaftlichen Wettbewerb war für die drei Gärtner eigentlich zweitrangig. Sie verfolgten einen anderen verrückten Plan. «Wäre er gross genug gewesen, hätten wir ihn ausgehöhlt und wären den Binnenkanal hinuntergefahren», sagt Mathias Keel und schmunzelt. Renato Willi ergänzt: «Jetzt machen wir ihn zum grössten Halloween-Kürbis im Rheintal.» In den nächsten Wochen wird der Kürbis ausgehöhlt, erhält ein verschmitztes Lächeln ins Kürbisgesicht geschnitzt und wird rechtzeitig zu Halloween auf dem Parkplatz Breite in Altstätten vor dem Geschäft Grünwerk zu sehen sein.[caption_left: Wäre der Kürbis nicht durch Hagel und Mehltau geschädigt worden, wäre er noch grösser ausgefallen.]Schweizer Meisterschaft als erklärtes ZielGanz vom Tisch ist die Idee des Kürbisbootes dennoch nicht. «Nächstes Jahr wird es funktionieren», ist sich Renato Willi sicher. Ein Gewächshaus soll helfen, den Kürbis vor Krankheiten und Witterung zu schützen. Dort sollen im Frühjahr die Samen des diesjährigen Rekordkürbisses gepflanzt werden, in Zusammenarbeit mit einer Altstätter Schule. Das erklärte Ziel sind 500 Kilo. Dann, so Keel, sei auch die Teilnahme an den Schweizer Meisterschaften geplant.