Statt 14.22 bezahlen Gaskunden der Gravag Energie AG ab 1. Januar 2022 17.45 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Mehrwertsteuer. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20000 Kilowattstunden bedeutet das monatliche Mehrkosten von knapp 54 Franken. Wie es in einem Schreiben der Gravag Energie AG heisst, bleibt der Grundpreis unverändert. Gründe für explodierende Gaspreise sind vielfältigDie Verbraucher trifft es hart. Stiegen die Preise bereits im Herbst deutlich, werden sie aufs neue Jahr erneut nach oben korrigiert. Die Ursachen für den Anstieg der Gaspreise sind vielfältig. Eine entscheidende Triebfeder ist die überraschend schnelle Erholung der globalen Wirtschaft von Corona. Die Nachfrage nach Industriegütern führte zu einer Verknappung an Energie und Rohstoffen, die durch Engpässe in den Lieferketten zusätzlich verschärft wurde. Nach einem kalten Winter und einem deutlich zu kalten Frühling waren die Gasspeicher in Europa geleert und konnten wegen der anhaltend hohen Nachfrage kaum gefüllt werden. Dadurch herrscht Mangel, der wiederum zu Preisanstiegen führt. Aber auch die politische Blockierung der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 sowie zunehmende Ängste rund um den Ukrainisch-russischen Konflikt spielen bei der Preisentwicklung eine Rolle.
Für die Verbraucherinnen und Verbraucher kommt viel zusammen. Eine Verkettung unterschiedlicher Umstände führt zu immer höheren Preisen. Nebst dieser aussergewöhnlichen Preisentwicklung wird per 1. Januar 2022 die CO2-Abgabe um 0.43 Rappen pro Kilowattstunde erhöht. Die Abgabe soll klimafreundliche Alternativen fördern, indem sie fossile Brennstoffe unattraktiv macht. Hoher Gaspreis lockt Flüssiggastanker anNachdem der Gaspreis nur eine Richtung kannte, hofft die Gravag Energie AG auf eine baldige Entspannung der Situation mit entsprechender Möglichkeit zur Preissenkung. Derzeit sind mehr Schiffe mit verflüssigtem Erdgas auf dem Weg nach Europa, was die Erwartung weckt, dass die neuen Lieferungen den angespannten Markt wieder ins Gleichgewicht bringen werden. Zudem besteht die Hoffnung, dass milderes Wetter in weiten Teilen des europäischen Festlands die Energienachfrage dämpfen wird.