Christlich vor 3 Stunden

Gott ist der Anker, der die Christenheit zusammenhält

Die Weltgebetsoktav vereint jedes Jahr Christen und Christinnen im Gebet für die Einheit. Unter dem Motto «Glaubst du das?» steht der gemeinsame Glaube im Mittelpunkt.

Von Josef Benz, Pfarrer
aktualisiert vor 3 Stunden

Jedes Jahr, vom 18. bis 25. Januar, begehen die Kirchen die Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen. Diese Gebetswoche um die Einheit im Glauben führt evangelische und katholische Christen zum Gebet und Lob Gottes zusammen, auf dass sich der Abschiedswunsch Jesu «dass alle eins seien» (Joh 17,21) immer mehr erfülle. Seit dem Jahr 1908 wird diese Gebetswoche begangen.

«Glaubst du das?»

«Glaubst du das?» (Joh 11,26) – Unter dem Motto steht die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen und Christinnen. «Glaubst du das?», geht auf das Gespräch zwischen Jesus und Martha im Johannes-Evangelium zurück. Es ist geprägt vom Tod von Marthas Bruder Lazarus.

Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.

Nach dieser erstaunlichen Aussage konfrontiert Jesus Martha mit einer direkten und zutiefst persönlichen Frage: «Glaubst du das?».

Die Konfessionsschiffe auf dem Meer «Christenheit» haben nur einen einzigen Anker. Sie alle machen sich an dem einen Herrn Fest. Er gibt ihnen Halt, ohne ihn würden sie untergehen. Christus ist die Einheit, die sie suchen. Es lohnt sich, dieses Abschiedsgebet Jesu in (Joh 17) einmal zu meditieren.

Nicht mit der Spaltung der Kirche abfinden

Sorge und Vertrauen – zwei Worte, Hinweise, die es prägen und die wir uns zu eigen machen müssen auf dem Weg zur Einheit. Wenn Jesus Christus der eine Herr dieser Kirche ist, der alle Christen und Christinnen eint, dann können und dürfen sie sich niemals selbstzufrieden mit dieser Spaltung der einen Kirche abfinden.

Unsere Sorge muss es sein, dass dieser Wille Christi immer mehr Wirklichkeit wird. Denn die Kirche Jesu Christi ist von Gott her dazu bestimmt, mitten in der heutigen, von Spaltungen, Feindschaften und unversöhnten Interessengegensätzen so sehr zerrissenen Welt als Zeichen und Werkzeug für die Einheit der Menschen untereinander – ja, für die Einheit der ganzen Schöpfung zu leben und zu wirken.

Um den ökumenischen Auftrag kümmern

Genau in diesem Sinn hat das Zweite Vatikanische Konzil die Sendung der Kirche umschrieben: «Die Kirche ist ja in Christus, gleichsam das Sakrament, das heisst Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit» (Lumen gentium).

Ist dies nicht Grund genug, sich entschieden um den ökumenischen Auftrag zu kümmern und sich das Anliegen Jesu auch zum eigenen zu machen?


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