12.04.2018

Goldrausch im Goldachtobel

26 Kinder aus dem Rheintal haben gestern einen spannenden Tag in Speicherschwendi erlebt. Unter Anleitung eines erfahrenen Goldsuchers haben sie die Waschpfannen richtig bewegen gelernt.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt Latzer«Gold waschen in wildromantischer Natur, an einem beruhigend rauschenden Bach, Lagerfeuerromantik mit Gitarrenklängen und spannenden Geschichten aus längst vergangenen Goldwäscher-Zeiten»: Das alles haben gestern 26 Kinder aus dem Rheintal im Goldachtobel in Speicherschwendi erlebt. Es war der erste von zwei Goldwaschkursen im Rahmen des Ferienspasses der Pro Juventute. Seit vielen Jahren bietet Markus Zinniker aus Winterthur Schatzsucher- und Goldwaschkurse an. Seit 1985 ist er auf der Spur des glänzenden Edelmetalls, teils in Alaska. Auch pädagogisches Geschick besitzt der erfahrene Goldwäscher, wie sich gestern gezeigt hat. Die erste Lektion, die die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren lernten: «Gold wäsche hätt mit chrampfe z’tue.»Camp einrichten und zuhören – trotz GoldrauschNach einem kurzen Spaziergang zum Waldrand am Goldachtobel hiess es, Schaufeln, Waschpfannen, Eimer, Pfanne und Wassersack fassen. Kaum am Ufer des Baches angekommen – längst vom Goldrausch gepackt –, hätten die Kinder am liebsten gleich losgelegt, das Bachbett umgegraben und die Waschpfannen geschwenkt. Stattdessen war Feuerholz sammeln, Camp herrichten und Theorie angesagt. «Hier gibt es viele schöne Dinge zu finden», sagt Markus Zinniker, «von Gold und Silber bis hin zu Halbedelsteinen wie etwa Granaten.» Spätestens da war’s mit der Ruhe vorbei. Obwohl die Kinder den Vorschlag des Leiters, ein Lied zu singen, mit einem «Jein» quittierten, lauschte die Rasselbande dem Lied, das Markus Zinniker nach dem Abstecken eines Claims in Alaska komponiert hatte. Bevor der erfahrene Goldwäscher mit den Kindern auf einer grossen Kiesbank zu schürfen begann, erzählte er von einem 10,5 Gramm schweren Nugget, das ein Mann vor nicht allzu langer Zeit in der Goldach gefunden hatte. «Flussabwärts, wenige Hundert Meter von unserem Camp entfernt», sagte Zinniker. Mit viel Eifer und konzen-triert gingen die jungen Goldwäscher ans Werk. Fast alle jedenfalls. Einzelnen schien die Natur und das ruhige Geniessen an der leise dahinplätschernden Goldach besser zu gefallen. Neben Markus Zinniker und seinem Helfer Roland Dangelmeier waren Nicole Sieber aus Berneck sowie Günter Lauch aus Diepolds-au Begleiter des Goldwäschertrupps. Der Diepoldsauer gestand, bis vor etwa zehn Jahren in der Freizeit oft nach Gold gesucht zu haben. Als das im Kanton St. Gallen noch erlaubt war, meist in der Goldach, ausserdem im Bündnerland. Und das Ergebnis des gestrigen Kurses: Es wurde Gold gefunden. Wie viel, wird hier nicht verraten.Weitere Fotos auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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