Eine norwegische Bekannte hat mir ein paar plausible Gründe dafür genannt, als ich sie danach fragte. Auf dem letzten Platz liegt, ebenfalls nicht zum ersten Mal, Afghanistan. Und die Schweiz? Sie ist vom achten auf den neunten Platz abgerutscht. Ich denke, damit lässt sich gut leben.
Glücklich sein ist das, was sich wohl jeder Mensch wünscht. Und darum haben wir uns viele Glücksbringer ausgedacht, die dem Glück auf die Sprünge helfen sollen: das Schwein, das vierblättrige Kleeblatt, der Kaminfeger, das Hufeisen, Engelsfiguren, ein Maskottchen, usw..
Faktoren des Glücks
Aber, wenn wir ganz ehrlich sind, so ist uns allen klar, dass diese Gegenstände uns nicht wirklich Glück bringen können. Ob jemand glücklich ist, hängt von ganz vielen Faktoren ab: Gesundheit, Beruf, Lohn, Beziehungsnetz, Zukunftsperspektiven, Alter, Geschlecht, politisches System, Zustand der Wirtschaft, Glaubensüberzeugungen, Grundstruktur der Seele, etc..
Glücklich sein ist ein Zustand, der in erster Linie mit meiner Einstellung zu tun hat; mit dem zu tun hat, wovon ich abhängig bin – im Negativen oder im Positiven. Glücklich sein hat zu tun mit Geborgenheit, Zufriedenheit, Genügsamkeit, Freude an kleinen Dingen, Vertrauen, harmonischen Beziehungen, Zukunftsperspektiven, Sicherheit, Zuverlässigkeit, Stabilität, Gerechtigkeit.
Wie wir Menschen ein glückliches Leben führen können, spielt als Thema auch in den Texten der Bibel eine grosse Rolle. Ein kurzer, aber prägnanter Satz dazu hängt als grosses Poster über meinem Bürotisch:
Gott nahe zu sein ist mein Glück.
Für Asaf, den Verfasser von Psalm 73, ist sein Glück in erster Linie an die Beziehung zu Gott gekoppelt. Die äusseren Faktoren können ja mal für und mal auch gegen uns stehen. Gott, der Ursprung des Lebens, ist immer bei uns und steht zu uns. Mein Glück hängt darum in erster Linie davon ab, wie nahe ich Gott bin, denn er ist die vollkommene Liebe.
Ich weiss, letztlich kann man dieses Glück in der Nähe Gottes nicht erklären, aber man kann es erleben. Und das kann ich aus eigener Erfahrung und auch aus vielen Lebensgeschichten, die ich als Pfarrer erzählt bekomme, bestätigen.
Deshalb bin ich überzeugt davon, dass das, was Asaf vor 3000 Jahren formuliert hat, heute noch genauso aktuell und wahr ist: «Gott nahe zu sein ist mein Glück».