19.09.2019

Giovanni lässt sich nicht vertreiben

Trotz Kündigung will «Freihof»-Wirt Giovanni Carafa nicht gehen. Seit bald zwei Jahren warten beide Parteien auf das Gerichtsurteil.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi Miara «Nein, der Freihof wird nicht abgebrochen», sagt Peter Frei, CEO der Inhaberin des Restaurants, der Arcon Handels AG. Wer solche Gerüchte in Umlauf gebracht hat, wisse er nicht. Es stimme aber, dass er eine Abbruchbewilligung eingereicht hat. Irgendwann werde das über 100-jährige Haus bestimmt abgerissen. «Ich wollte sicher gehen, dass ein Abbruch dann möglich ist», sagt Frei. Um die Abbruchbewilligung zu erhalten, müsste er ausserdem einen Überbauungsplan vorlegen, den er noch nicht hat. Langes Warten auf ein GerichtsurteilWas am Gerücht stimmt: Die Arcon Handels AG hat Giovanni Carafa gekündigt. Bereits Ende 2017. Daraufhin hat der Pächter die Kündigung vor Gericht angefochten. Frei kann nicht verstehen, warum das Verfahren so lange dauert. Als Unternehmer habe er die im Vertrag vereinbarte halbjährige Kündigungsfrist eingehalten. Die erste Verhandlung hat am 9. November 2018 stattgefunden. Die Richterin beschloss, zwei Zeugen anzuhören. Für einen davon, den Vater des Pächters, habe sie ein Amtshilfeverfahren in Italien beantragt. Und das dauert. «Ich möchte einfach den Pächter aus meinem Restaurant raus haben», sagt Frei. Warum das nicht möglich ist, versteht er nicht.«Ich würde sofort gehen, wenn mir Frei meine Investi-tionen in der Höhe von rund 200000 Franken zurückerstatten würde», sagt Giovanni Carafa. Als er den Freihof vor viereinhalb Jahren übernahm, hat er das Restaurant komplett neu eingerichtet: neue Küche, Tische, Stühle, Maschinen, das Restaurant sei komplett leer gewesen. «In zehn Jahre hätte ich meine Investitionen amortisiert», sagt Giovanni Carafa. Und so lange möchte er bleiben, wenn Frei sein Inventar nicht übernimmt.Wegen einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Inhaber gekündigt zu werden, könne er nicht akzeptieren. Auch habe er kein neues Restaurant und somit keine Verwendung für das Inventar. Für ihn sei die Situation auch schwierig. Solange kein Gerichtsurteil gefallen ist, könne er keine langfristige Reservationen im Restaurant annehmen. «Für mich sind das hohe Umsatzeinbussen», sagt Carafa.

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