20.10.2020

Giovanni kann im Freihof bleiben

Das Kreisgericht Rheintal hat die Kündigung der Arcon Handels AG als ungültig erklärt und aufgehoben.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Fast drei Jahre hat es gedauert, bis das Kreisgericht Rheintal das Urteil im Streitfall zwischen dem Vermieter des Ristorante Freihof da Giovanni, der Arcon Handels AG, und dem Pächter Giovanni Carafa gefällt hat. Im Dezember 2017 hat die Arcon Handels AG den Pachtvertrag gekündigt. Daraufhin hat der Pächter die Kündigung vor Gericht angefochten. Er konnte die Kündigung wegen einer persönlichen Auseinandersetzung nicht akzeptieren.Hätte die Vermieterin jedoch seine Investitionskosten in der Höhe von 200 000 Franken zurückerstattet, wäre er sogar bereit gewesen zu gehen. Als er den Freihof 2015 übernahm, hat er das Restaurant komplett neu eingerichtet. Giovanni Carafa rechnete damals, seine Investitionen in zehn Jahren amortisiert zu haben.Endlich kann nun Giovanni Carafa ausatmen. Für ihn sei die Situation in den letzten Jahren sehr schwierig gewesen. Solange kein Gerichtsurteil gefällt war, konnte er keine langfristigen Reservationen im Restaurant annehmen. Neben den hohen Umsatzeinbussen musste er auch jeden Moment damit rechnen das Restaurant zu verlieren. «Endlich kann ich langfristig planen und mich voll reinhängen», sagt er. Ab sofort könne er auch wieder Reservierungen entgegennehmen. Bis Ende 2023 kann er auf jeden Fall im «Freihof» bleiben. «Nachher rechne ich mit einer Kündigung», sagt Giovanni Carafa. Die nächsten drei Jahre möchte er aber seine Gäste mit seiner weit über die Region bekannten italienischen Küche verwöhnen.Urteil wird akzeptiert und nicht weitergezogenPeter Frei von der Arcon Handels AG kann das Urteil nicht verstehen. Das Gericht sei von einer Rachekündigung ausgegangen. Vor allem habe er Mühe zu verstehen, dass er als Besitzer nicht selbst entscheiden könne, wer in seinem Haus wirte. Mit dem Urteil sei er nicht zufrieden, werde es aber zähneknirschend akzeptieren und nicht weiterziehen.Er lässt auch offen, ob er nach drei Jahren den Mietvertrag kündigen wird, denn eigentlich habe er im Sinn, das Restaurant abzubrechen und dort neu zu bauen.Wegen einer Planauflage, die der Kanton erlassen hat, könne er in den nächsten drei Jahren sein Projekt jedoch nicht realisieren. «Ich werde deshalb erst dann entscheiden, wenn ich weiss, wie es weitergeht», sagt Frei.

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