31.05.2022

Giga-Deal: Stadler liefert bis zu 510 Flirt-Züge für die Schweiz

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo, RegionAlps und Stadler haben einen Rahmenvertrag über bis zu 510 einstöckige Triebzüge des Typs Flirt unterzeichnet. Es handelt sich laut einer Medienmitteilung von Stadler-Rail um die grösste Ausschreibung in der Schweizer Bahngeschichte.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Vergangenen Oktober haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und RegionAlps Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs Flirt erteilt. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde eines unterlegenen Bieters aus dem letzten Jahr abgewiesen. Damit konnte sich Stadler in einer weiteren hart umkämpften internationalen Ausschreibung mit seinem Flirt-Fahrzeugkonzept durchsetzen und ist als Sieger der grössten Ausschreibung in der Schweizer Bahngeschichte hervorgegangen.Mit der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung kann Stadler mit dem Bau der 286 Flirt aus dem Erstabruf mit einem Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Schweizer Franken beginnen. Die neuen Züge ersetzen dabei nach und nach altes Rollmaterial. Für die SBB stellt Stadler 155 vierteilige Flirt her, für RegionAlps 24 vierteilige Flirt und für Thurbo 19 vier- und 88 dreiteilige Flirt. Die ersten Züge werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2026 den Betrieb aufnehmen. Die Auslieferung des letzten Fahrzeugs aus dem Erstabruf ist für 2034 vorgesehen. Der Rahmenvertrag beinhaltet eine Option für bis zu 224 weitere Flirt.[caption_left:Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und Group CEO a.i. von Stadler (l), und Vincent Ducrot, CEO der SBB (r), bei der Vertragsunterzeichnung.]Mehr Komfort für die FahrgästeDie dreiteiligen Fahrzeuge des Typs Flirt sind 57.8 Meter lang und bieten insgesamt 256 Fahrgästen Platz, davon 134 auf Sitzplätzen. Die Länge der vierteiligen Züge beträgt 73.5 Meter. Es finden bis zu 370 Fahrgäste Platz, 146 davon auf einem Sitzplatz. Die Fahrzeuge bieten einen stufenfreien Einstieg und einen stufenfreien Durchgang von der vordersten bis zur hintersten Tür. Sie sollen für die Schweiz, Deutschland und Österreich zugelassen werden.Die neuen Flirt bieten gegenüber den heute eingesetzten Fahrzeugen mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und grosse Gepäckstücke. Auch Wintersportausrüstungen wie Skier finden neu in den Multifunktionszonen Platz. Die Züge bieten zudem guten Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen. Sie berücksichtigen die Vorgaben für Reisende mit Mobilitätseinschränkung und verfügen pro Zug über zwei Plätze für Rollstuhlfahrende und ein rollstuhlgängiges WC. Rollstuhlplätze sind auch in der 1. Klasse verfügbar. Auch leisten die neuen Triebzüge durch eine stärkere Motorisierung einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Pünktlichkeit.Weltweit im EinsatzDer Flirt von Stadler ist ein einstöckiger Triebzug für den Nah- und Fernverkehr. Mit dem Rahmenvertrag für die SBB hat Stadler seinen Bestseller bis heute über 2500-mal in 21 Ländern verkauft – vom Polarkreis bis nach Afrika.Neben rein elektrischen, Diesel- oder gemischten Antrieb bietet Stadler den Flirt auch mit alternativen Antrieben wie Batterie und Wasserstoff an. So liefert Stadler beispielsweise 55 Flirt Akku an den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein sowie 58 Flirt Akku an die DB Regio in Deutschland und entwickelt für die amerikanische San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) den ersten Flirt mit Wasserstoff-Antrieb. Mit dem Flirt Akku hält Stadler zudem den Weltrekord für die längste Fahrt in einem Batteriezug im reinem Batteriemodus.

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