14.12.2021

Gewagter Neustart der «Sonne»

Das Restaurant in Kriessern ist unter neuen Pächtern während der Pandemie wieder eröffnet worden.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 02.11.2022
Hildegard BickelZweieinhalb Jahre war die ehemals beliebte «Sonne» geschlossen. Bis im August, als unerwartet eine Tafel vor dem Restaurant darauf hinwies, dass wieder geöffnet ist. Auf dem Facebook-Profil sind die Speisekarte und aktuelle Infos gepostet. Das Speiserestaurant bleibt der italienischen Küche treu, mit Pizza, Pasta sowie gut bürgerlichen Klassikern wie etwa Cordon bleu. Den Anstoss, die «Sonne» wieder zu beleben, gab Peter Dietsche. Der ehemalige Geschäftsführer des Strassenbauunternehmens Dietsche und aktuell Vizepräsident des Verwaltungsrates, hat eine emotionale Bindung zur «Sonne». Er ist in der Nachbarschaft aufgewachsen und sagt: «Eine Dorfbeiz ist wichtig, vor allem auch für Vereine.»Restaurant mit gesamtem Inventar vermietetDie «Sonne» befindet sich im Besitz der Urban Dietsche und Söhne AG. Roland Dietsche sagte im August 2019 gegenüber dieser Zeitung, man habe den Restaurantbetrieb aufgegeben aufgrund roter Zahlen und des fehlenden Bedürfnisses nach dem Gastrobetrieb: «Die ‹Sonne› braucht es nicht.» Er vertritt immer noch dieselbe Meinung, lässt aber seit letztem Jahr Peter Dietsche gewähren. Die zwei Männer, die sich bekannt sind, sprachen in ungezwungenem Rahmen über die Perspektiven des Restaurants, bis lockere Sprüche in einen handfesten Vertrag mündeten. Die Dietsche Beteiligungs AG, die Muttergesellschaft des Strassenbauunternehmens, mietete die «Sonne», die über eine zeitgemässe Infrastruktur verfügt und deren Räume sich in gepflegtem Zustand befinden. Der Fünfjahresvertrag läuft seit März 2020. Peter Dietsche hielt Ausschau nach einem Wirt für das Restaurant, doch kurz vor dem Vertragsabschluss kam der Lockdown dazwischen. Geduld war gefragt. Die Urban Dietsche und Söhne AG kam mit günstigen Konditionen entgegen. Diesen Sommer schliesslich ist der Betrieb in der «Sonne» unter Pächter David Chaaya vielversprechend angelaufen. Er fand Personal, war zuversichtlich. Mit Beginn der Zertifikatspflicht im September sei es aber deutlich schwieriger geworden, sagt er. Der Geschäftsverlauf entspricht nicht den Erwartungen, obwohl es auch Tage gibt, an denen das Restaurant gut besucht ist. Die Zahl der Mitarbeitenden musste bereits von sieben auf drei reduziert werden. War der Neustart im Sommer zu riskant? David Chaaya spricht von einer 50:50-Ausgangslage. Es sei nicht vorhersehbar gewesen, wie sich die Lage entwickeln würde. Peter Dietsche sagt, jetzt brauche es Durchhaltevermögen. «Man merkt, im Rheintal sind viele nicht geimpft.» Das sei in der Gastronomie deutlich spürbar. David Chaaya macht sich derweil Gedanken, in welchem Rahmen die «Sonne» im neuen Jahr geöffnet sein soll. Entscheiden will er unter Berücksichtigung der dann geltenden Massnahmen. Öffnungszeiten «Sonne»Öffnungszeiten bis Donnerstag, 23. Dezember: Mittwoch bis Sonntag, 11 – 14 und 17 – 22 Uhr

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