Es hätte die Besucher nicht gewundert, wäre das Gezwitscher lauter gewesen. 120 Vögel waren zu sehen an der Ausstellung des Sing- und Ziervogelvereins Rheintal in der Mehrzweckhalle Au, ebenso soviel gefiederte Jung- und Zuchtvögel konnten an der angegliederten Vogelbörse gekauft werden. Doch die Atmosphäre inmitten der exotischen Vögel war erstaunlich entspannt. Die vielen Grünpflanzen verwandelten die Halle mit den 39 Volieren in eine fast urwaldähnliche Umgebung mit einer grossen Artenvielfalt, vom kleinen Zebrafinken über den seltenen Balistar bis zum stattlichen Ara, der ein Kilo schwer wird. Ronny Hardegger, Präsident des Sing- und Ziervogelvereins Rheintal, pflegt das Hobby der Vogelhaltung, seit er 13 Jahre alt ist. Ihn faszinieren die Farben und Formen der Vögel. Zu Hause besitzt er 20 Volieren mit verschiedensten Bewohnern wie beispielsweise Zwergaras. An die Ausstellung brachte er Goldsittiche und australische Königssittiche mit. Auch wenn sie keine Kuscheltiere sind, wie Ronny Hardegger sagt, sitzen sie ihm zahm auf den Schultern und begrüssen ihn zwitschernd und krächzend, sobald er die Voliere betritt. Der schönste Beweis, dass eine Beziehung zu den Vögeln aufgebaut werden kann.Erklären, was den Vögeln gefälltGrundsätzlich ist nicht die Aufmerksamkeit des Menschen in der Vogelhaltung entscheidend. Die Tiere brauchen aber einen Partner, um sich wohlzufühlen. Die Vereinsmitglieder informierten über art- und tierschutzgerechte Haltung und erklärten, wie wichtig die tägliche Pflege ist. Dazu gehören saubere Volieren, frisches Futter und die Kontrolle des Gesundheitszustandes der Vögel.Mit der Ausstellung, die alle zwei Jahre stattfindet, möchte der Verein Familien, Interessierte und Züchter ansprechen. Auf Bewertungen der exotischen Sing- und Ziervögel, die aus Nachzuchten von Arten aus aller Welt stammen, verzichten die Mitglieder. «Das interessiert uns vom Verein nicht», sagt Ronny Hardegger und lacht. «Wir alle haben schöne Vögel.»Hildegard BickelHinweiswww.szv-rheintal.ch