08.05.2022

Gesehen, wie gut man aussehen kann

Die Modeschau war wieder der schönste Farbtupfer der Rheintalmesse. Sie macht einfach Spass. TV- und Event-Moderatorin Miriam Rickli moderierte den Anlass.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
«Zehn Geschäfte, tausend Eindrücke» könnte ein Werbespruch lauten. Doch es braucht ihn gar nicht. Die Modeschau ist ein Selbstläufer. Das Publikum weiss: An den drei Vorführungen sind auf dem Laufsteg Menschen zu sehen, die einem zeigen, wie gut man auch selbst aussehen kann. Passende Kleidung vorausgesetzt. Ausserdem: Accessoires, mit denen sich die eigene Persönlichkeit betonen lässt.Ganz gleich, wie die Schau heisst, sie macht SpassMit der Modeschau gibt sich die Rheintalmesse mondän. Auch sprachlich bringt sie dies zum Ausdruck. So heisst die Modeschau nicht Modeschau, sondern Fashion Show. Im Gegensatz zum Tagungstitel Gwerblertag, der urchig die Verwurzelung im Lokalen betont, werden feiner Stoff, textile Eleganz und sommerliche Hüte offenbar mit anziehenden Metropolen, schönen Stränden und festlichen Ereignissen assoziiert, was den Gebrauch der englischen Sprache nahelegt.Dabei könnte die Fashion Show irgendwie heissen, sie macht einfach Spass. Genauso wie zigtausend Menschen die Rhema. Die Moderatorin war (oder ist) eine von ihnen, jedenfalls kennt sie den Rheintaler Grossanlass nicht nur des Jobs wegen. Rickli war auch schon privat mit Freunden an der Rheintalmesse, was den Wert ihrer Eingangsbemerkung, sich «unglaublich» zu freuen, erhöht.Weil Kleider in den Jahren 1965, 1990, 2008 oder 2015 genauso nötig waren, wie sie es heute sind, sind die Worte, die an einer Modeschau zu hören sind, im Jahr 2022 nicht unbedingt Neuerfindungen. Es geht auch heute darum, «richtig angezogen zu sein» (was immer das heisst) und in Einkaufsstimmung zu kommen, bevor sich der neue Sommer schon wieder verzieht.Den Traum vom süssen Nichtstun gewecktDie Modeschau hat eine Dreiviertelstunde lang die Vorstellungskraft der Zuschauerinnen und Zuschauer angeregt und vermutlich auch Wunschträume hervorgerufen – vom süssen Nichtstun, vom Liegen am Strand, vom Schlendern durch die pittoresken Gassen schöner alter Städte oder von heimischem Freizeitvergnügen, ob mit sportlicher Betätigung oder entspanntem Werken zu Hause. Stets ein Höhepunkt ist das besonders Festliche. Auch diesmal wurde es am Ende «glitzerig und glamourös», mit Braut- und Abendmode. Aber selbst Bekleidungen für Industrie und Handwerk wirken auf dem Laufsteg so, als wäre nichts im Leben schöner, als zu tun, wofür die Kleidung angezogen worden ist.Einkaufslust mit schönen Kombinationen angeheiztWeil nicht nur Modefachgeschäfte ihre Kleidungsstücke begeisternd in Szene setzen, sondern dank diverser Partner auch das Drumherum dem Auge schmeichelt, wird die Einkaufslust mit schönen Kombinationen angeheizt. Mit eleganten oder schicken Brillen, frischen Blumen oder einem Hauch von Wohnen wird aus Kleidermode ein «Gesamtkonzept» für Individualität. Passt beim Betrachten auch noch die Musik, entfaltet sich in uns die Fantasie, die uns souffliert: Mach deine Kleiderträume wahr. Nicht erst im Winter. Jetzt. 

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