Berneck 05.09.2024

Geschichte hautnah: Ritter, Burgen und Bliden: Mittelalter hautnah im Ortsmuseum erleben

Schwerpunkt der Sonderschau des Ortsmuseums Berneck sind die mittelalterlichen 
Wehrbauten im näheren und weiteren Umland des Dorfes.

Von Maya Seiler
aktualisiert vor 12 Stunden

Auch wenn politische Ereignisse der Gegenwart daran zweifeln lassen, dass man im Grossen etwas aus der Geschichte gelernt hat, kann ein Blick zurück aufschlussreich sein. Die Vergangenheit der eigenen Region ist spannend. Von Norden kommend, sieht man von St. Margrethen bis Oberriet mehrere Wehrbauten auf den aus dem Vorderland herunterreichenden Hügelrücken. Ins Auge fallen die Ruine Grimmenstein, die Reste der Rosenburg oberhalb Bernecks und die Burg Blatten bei Oberriet.

Streitbarer St. Galler Abt wappnet sich gegen Grafen

Im Mittelalter gab es aber ­mindestens neun Wehrbauten, alle im Auftrag des streitbaren St. Galler Abts Berchtold von Falkenstein ausgebaut oder neu errichtet. Nicht umsonst war sein Motto «Man ist entweder Amboss oder Hammer». Selbst ein bedeutender Grundherr und mächtiger Herrscher in der Region der heutigen Ostschweiz fürchtete den Machthunger der Vorarlberger Grafen von Montfort in Feldkirch.

Wehranlagen auf dem Rosenberg

Darum liess er seine Rheintaler Besitzungen um 1260 weiter ­befestigen, denn er erkannte 
die strategische Bedeutung der linksrheinischen Wehranlagen. Die Burg Bernang (später nach den Edlen von Rosenberg «Rosenburg» genannt) war die grösste Wehranlage auf dem Gebiet um Berneck. Sie wurde durch Buchenstein und Husen ergänzt, auf dem gleichen Hügelzug weiter westwärts gelegen. Vor der Rebmelioration der 1980er-Jahre gab es noch Mauerreste von «Buochenstein»; heute ist nichts mehr zu finden. Auch vom Turm Stettenberg, den der Abt auf demselben Bergsporn errichtet haben soll, gibt es keine Funde.

Einblick ins 13. Jahrhundert

An den Wochenenden vom 14. / 15. sowie 21. / 22. September und am Mittwoch, 18. September (18 bis 21 Uhr), können grosse und kleine Gäste im Ortsmuseum Berneck ins 13. Jahrhundert blicken. Am 14. September wird um 13.30 Uhr die Ausstellung im Museum mit einem Apéro eröffnet.

Samstags um 11.30, sonntags um 13 Uhr geht es auf einen zweistündigen Rundgang zu den Burganlagen auf dem Rosenberg. Fundstücke, Wappen und Dokumente geben Einblick in eine vergangene Zeit. Kinder können als Burgfräulein oder Ritter in historische Kleidung schlüpfen und das nicht immer leichte Leben im Mittelalter kennenlernen.

Die Nachbildung einer mittelalterlichen Wurfmaschine – Trebuchet oder Blide genannt – wie sie bei der Belagerung der Feldkircher Schattenburg zum Einsatz kam, kann vor dem Haus zum Torggel ausprobiert werden. Auch ein gemütliches Beizli wartet auf die Besucher.

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