07.09.2021

Geplanter Lift ist der grosse Störfaktor

Die Renovation der «Burg» in Oberriet erhält breite Zustimmung. Aber nicht der Anbau.

Einen Tag nach der Vorversammlung in Montlingen (Ausgabe 7. September), liessen sich gestern Abend Interessierte in Oberriet über das Burg- Projekt informieren. Die Diskussion dauerte etwas länger, die Einwände kreisten mehrheitlich um dieselben Punkte. Vor allem der geplante Anbau mit Lift bot Zündstoff.  Die Burg an der Adlerstrasse befindet sich seit 2015 im Besitz der Gemeinde. Letztmals wurde sie 1965 umgebaut. Der Renovationsbedarf ist mittlerweile hoch. Das altehrwürdige Gebäude soll künftig als Aushängeschild dienen und für verschiedene Anlässe zur Verfügung stehen. Etwa für Trauungen, Seminare, historische Führungen oder Vernissagen. Was die Gemeinde nicht möchte, sind Konzerte, private Partys oder öffentliche Feste. Den Anwohnenden soll ab 22 Uhr Nachtruhe gewährleistet werden können.  Es wäre sünd und schade, würde man das Gebäude nicht retten, war aus dem Publikum zu vernehmen. Es handle sich um einen schönen Bau, der zu erhalten sei. Wiederholt störten sich die Redner aber am Lift, der an die Burg angebaut werden soll. «Sieht aus wie ein Silo», «skandalös, wenn er wie vorgesehen umgesetzt wird».  Andere Lösungen wären erwünscht Die Kritik endete mit der Bitte an den Gemeinderat, die Pläne zum Anbau zu überdenken und andere Lösungen zu suchen. Diese Voten erhielten Applaus. Gemeindepräsident Rolf Huber gab zu Bedenken, dass Vorschriften einzuhalten seien. Man habe eng mit der kantonalen Denkmalpflege zusammengearbeitet. Der Lift müsse zudem feuersicher und barrierefrei sein und Fluchtwege seien sicherzustellen. Gemeinderat Roman Ammann ergänzte, dass im Innern der Burg nie und nimmer Platz für den Lift vorhanden wäre, weshalb ein Anbau nötig sei. Auch diese Ausführungen wurden mit Applaus in der Halle quittiert. Was ebenfalls zur Sprache kam, war der Standort des neu geplanten Begegnungszentrums am Burgweg, das durch einen Park mit der Burg verbunden werden soll. Der Neubau gehöre nicht in ein Wohnquartier. Verkehrstechnisch sei er nicht ideal gelegen. Betreffend der Tiefgarage war in Oberriet - anders als in Montlingen - Kritik zu hören. Es gäbe genug Parkplätze im Dorf. Im Zentrum seien die Möglichkeiten jedoch rar, entgegnete Huber, was sich bei verschiedenen Gelegenheiten beobachten lasse. Die Stimmbürgerschaft entscheidet am 17. September an einer ausserordentlichen Bürgerversammlung über zwei Anträge. Zum einen über die Renovation und die Aufwertung der Burg für knapp 3,03 Mio. Franken und zum anderen über das neue Begegnungszentrum mit Tiefgarage für knapp 2,78 Mio. Franken.  

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