04.11.2020

Gemüserüsthalle, Verkehr und Kovi

Von Hans Nüesch, Balgach
aktualisiert am 03.11.2022
Wird in Balgach eine Gemüserüsthalle gebaut?Schon seit etlicher Zeit plant die Firma Britschgi den Bau einer Gemüserüsthalle. Nun hat sie einen Bauplatz bei der «Rietmühle» in Balgach gefunden.Während in anderen Gemeinden diese Meldung hocherfreut zur Kenntnis genommen würde, herrscht in Balgach geradezu Funkstille. Weder ein positives noch ein negatives Echo ist aus dem Gemeindehaus zu hören. Möglicherweise spielt die Tatsache, dass das Gebäude nicht in der Industriezone gebaut werden soll, eine entscheidende Rolle.Doch muss dem entgegengehalten werden, dass die Wohnbevölkerung und die Kindergärtler durch die riesigen Landwirtschaftsfahrzeuge enorm entlastet würden. Deshalb muss das Projekt tatkräftig unterstützt werden.Hans Nüesch, BalgachFür Schaden geradestehenFür die Einwohner eines demokratischen Rechtsstaates wie der Schweiz ist es eine ziemlich selbstverständliche Forderung: «Wer einen Schaden anrichtet, soll dafür geradestehen». Das ist auch das Kernanliegen der Konzernverantwortungsinitiative. Viele global tätige Konzerne haben ihren Hauptsitz in der Schweiz. Sie schätzen unsere stabilen und verlässlichen Staats- und Rechtsstrukturen und Behörden, die in Wirtschafts- und Steuerbelangen nicht so kleinlich sind. In der Schweiz beschäftigen viele dieser Konzerne eher wenige, aber meist gut bezahlte Mitarbeiter in oft repräsentativen Firmensitzen.Die Nähe zum Finanzplatz und den Schweizer Banken mit ihrem weltumspannenden Beziehungsnetz sind ebenfalls nützlich und finden auch in den Firmenberichten für die Finanzwelt ihren Niederschlag. Der unkritische Beobachter konstatiert: alles prächtig! Ein Beispiel: Ein ganz billig erworbenes weisses T-Shirt ist aus rein schweizerischer Sicht meist auch einwandfrei.Doch wenn man sich bemüht, der Geschichte dieses T-Shirts, die sich mehrheitlich in fernen Entwicklungsländern abspielt, etwas nachzugehen, dann wird man feststellen, dass aus dem weissen T-Shirt meistens ein «graues» geworden ist; denn da sind oft ganz viele Menschenleben, Umwelt- und Rechtsstandards arg strapaziert worden. Sich nicht zu informieren und damit das Gewissen und den Geldbeutel zu schonen ist zwar bequem, aber heute trotzdem nicht mehr zeitgemäss.Überall, wo genauer hingeschaut wird, da wird mehr aufgepasst und da ist auch eine präventive Wirkung. Eine globale Wirtschaft erfordert mittelfristig auch globale Umwelt-, Rechts- und Steuerstandards, sonst werden auch die Nationalstaaten von skrupellosen Weltkonzernen immer mehr ausgetrickst. Die Konzernverantwortungsinitiative ist dazu ein kleiner Anschub, um unseren Planeten etwas menschlicher, gerechter und fairer zu gestalten.Theo Gmür, OberrietGemeinden wollen weiterkämpfenSind denn die Rheintaler ein Volk von Egoisten? Sollen doch lieber die Bregenzer mit dem Stau und den Abgasen leben, als die Gemeinden talaufwärts? Eigentlich sollte ja der Pfändertunnel zur Entlastung von Bregenz dienen. Dasselbe spielt sich auch in Diepoldsau ab, da will man eine weite Umfahrungsstrasse mit neuer Brücke bauen, um Diepoldsau vom Durchgangsverkehr zu befreien.Soll sich doch der Verkehr beim Zollamt vor der Grenze stauen, oder beim Kreisel vor der Hängebrücke und bei den Autobahnzu- und -ausfahrten in Widnau. Ganz zu schweigen von den Verhältnissen bei der Autobahnzufahrt beim Zollamt-Kreisel in Au oder die wohl am schwersten betroffenen Lustenauer an der Reichshofstrasse mit LKW-Staus vom Zollamt bis zum Kreisel nach Dornbirn.Die Gemeindeoberhäupter sollten endlich Nägel mit Köpfen machen und eine seit 50 Jahren geplante und immer wieder verhinderte Verbindung der beiden Rheintalautobahnen und damit eine Entlastung für alle bauen. Eine kurze Verbindung zwischen Hohenems/Altach und Widnau/Kriessern bietet sich doch direkt an. Natürlich braucht es auch eine entsprechende Zollstation für den Schwerverkehr, wenigstens bis zu einem allfälligen EU-Beitritt der Schweiz.Der Verkehr wird nicht weniger, auch wenn fossile Brennstoffe einmal der Vergangenheit angehören werden. Jede Gemeinde freut sich über Wachstum und neue Arbeitsplätze. Man über-bietet sich mit neuen Wohnblöcken in den Überbauungen, 50 neue Wohnungen hier, 70 neuen Wohnungen da.Neue Wohnblöcke schiessen wie Spargeln im Frühling aus dem Boden. Diese zukünftigen Bewohner werden nicht alle mit dem ÖV oder dem Velo zur Arbeit fahren können. Also, packen wir es an!Konrad Schläpfer, Berneck

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