Wie die Gemeinde in ihren Mitteilungen schreibt, sei das positive Ergebnis zum einen auf unerwartete Mehrerträge bei den Nebensteuern in Höhe von rund 2 Millionen Franken zurückzuführen sowie auf Aufwertungsgewinne aus Neuschätzungen von Finanzliegenschaften (sog. Buchgewinne) im Umfang von 2,8 Millionen Franken. Zudem wirkten sich ausserordentliche Rückerstattungen bei der Sozialhilfe sowie eine unerwartete Nachzahlung von Subventionen im Asylbereich positiv auf die Erträge aus.
Ohne Sondereffekte nah beim Budget
Ohne diese nicht budgetierbaren und ausserordentlichen Sonderfaktoren wäre man auf ein Defizit von rund 2,8 Millionen Franken gekommen und damit nahe an die Budgetprognose, hält die Gemeinde fest.
788’617 Franken des Aufwertungsgewinnes müssen der Wertschwankungsreserve für das Finanzvermögen» zugeführt werden. Weitere 492’784 Franken aus Liegenschaftserträgen sind in die Reserve Werterhalt Finanzliegenschaften einzulegen.
Nach einem zusätzlichen Bezug aus der Vorfinanzierung für die Abschreibung der Telefonanlage wird auf der 2. Stufe der Erfolgsrechnung noch ein Ertragsüberschuss von 2’89 Millionen Franken ausgewiesen. Der Gemeinderat beantragt der Bürgerversammlung vom 27. März, diese in die Vorfinanzierung für A-Massnahmen Widnau aus dem Aggloprogramm Rheintal (AP4) einzulegen.
EW rüstet «in sportlichem Tempo» auf
Die Jahresrechnung der Elektrizitätsversorgung Widnau (EVW) schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 1’45 Millionen Franken ab; budgetiert waren 1,16 Millionen Franken. Der Ertragsüberschuss wird in die Investitions- und Unterdeckungsreserve der Elektrizitätsversorgung eingelegt.
Wie die Gemeinde schreibt, muss sie bis 2027 mindestens 80 Prozent der konventionellen Stromzähler durch moderne Smart Meter ersetzen. Dies und die laufende Netzmodernisierung wegen der zunehmenden Einspeisung von Solarstrom werde in den nächsten Jahren technische Umrüstungen und Umbauten «in sportlichem Tempo» zur Folge haben.
Beim Kommunikationsnetz Widnau resultierte ein Ertragsüberschuss von rund 1,33 Millionen Franken. Direkt aus dem Betrieb erwirtschaftet wurden rund 330'000 Franken. Die restliche Million wurde gemäss Beschluss an der Bürgerversammlung 2018 von der Aufwertungsreserve der EVW dem Kommunikationsnetz zur Aufstockung der Bau- und Technologiereserve gutgeschrieben. Dies mit Blick auf die dynamische technologische Entwicklung, die eine laufende Modernisierung des Kommunikationsnetzes erfordert.
Die Jahresrechnung der Wasserversorgung Widnau WVW schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 1,83 Millionen Franken. Das Budget rechnete mit einem Ertragsüberschuss von 1,48 Millionen Franken. Der Mehrertrag wird ins Eigenkapital der Wasserversorgung eingelegt.
Die Jahresrechnung vom Haus Augiessen schliesst mit einem Defizit von 136’916 Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 379’400 Franken. Das Defizit wird aus der Bau- und Betriebsreserve ausgeglichen.
Die Spitex weist ein Defizit von 341’755 Franken aus (bei einem budgetierten Defizit von 312’500 Franken). Dieses wird durch den Defizitbeitrag der Gemeinde gedeckt.
Defizit bei gleichbleibendem Steuerfuss
Fürs Budget 2023 geht der Gemeinderat im operativen Ergebnis auf der ersten Stufe von einem Defizit von 2,95 Millionen Franken aus. Nach Reserveverbuchungen rechnet das Budget mit einem Aufwandüberschuss von 787'700 Franken, welcher mit einem Bezug aus der Ausgleichsreserve gedeckt werden soll.
Dem Budget 2023 liegt ein Steuerfuss von gleichbleibenden 76 Prozent bei der Einkommens- und Vermögenssteuer und 0,8 Promille des Steuerwerts bei der Grundsteuer zu Grunde.