Es sei sozusagen ein Blick in die Werkstatt, sagte Gemeindepräsident Christian Sepin. «Die Bevölkerung soll erfahren, woran der Gemeinderat arbeitet und in welche Richtung sich die Projekte bewegen.» Es sei wichtig, im persönlichen Austausch die Bedürfnisse der Bevölkerung zu spüren. Bei spontanen Umfragen im Laufe des Abends liess Christian Sepin die Anwesenden mitbestimmen, etwa bei der Wahl der neuen Dorfeingangstafeln oder bei der Grundsatzfrage, ob die «wilde Parkiererei» bei der Kirche mit Lösungsvorschlägen angegangen werden soll. Ja, bekundete eine Mehrheit mit erhobener Hand.Mehr Grünes, weniger KehrichtsäckeMehrmals kam Christian Sepin auf das Dorfbild zu sprechen. Die Bevölkerungsumfrage im Herbst 2020 zeigte auf, dass mehr Begrünung in Au und Heerbrugg erwünscht ist. Ein Konzept sei in Auftrag, um beispielsweise mit Blumen- und Grünzonen rasch eine Aufwertung zu erreichen. Vermehrt sollen auch Kehrichtsäcke von den Strassenrändern verschwinden. Die Gemeinde möchte deshalb die Zahl der Unterflurcontainer erhöhen und sucht laufend passende Standorte.Ebenfalls für das Auge gedacht ist die neue Weihnachtsbeleuchtung. Sie soll künftig nicht mehr entlang der Hauptstrasse leuchten und dadurch die Strassenlampen konkurrieren. Eine breit abgestützte Projektgruppe entschied sich, den Fokus auf die Dorfzentren von Au und Heerbrugg zu legen. Ein Muster der Beleuchtung wird im kommenden Advent zu sehen sein und anschliessend wird die Neuanschaffung ins Budget aufgenommen. Voraussichtlich soll sie im Advent 2022 erstrahlen.Bibliothek ist zu klein gewordenEine Frage, die noch offen ist, lautet: «Wo kommt die Bibliothek/Ludothek künftig hin?» Bisher befindet sich das beliebte Angebot für Familien und Lesebegeisterte im Schulhaus Wees. Nach dreissig Jahren Betriebszeit stösst die Bibliothek mit ihrem Platzbedarf an Grenzen. Da auch die Schule weitere Räume benötigt, veranlasste der Schulrat, zu prüfen, ob die Einrichtung ausgelagert werden kann. Eine neue und grössere Bibliothek zöge auch organisatorische Veränderungen nach sich. Die Bibliothek soll von der Primarschule Au-Heerbrugg in die Politische Gemeinde Au überführt werden. Der Schulrat hat die nötigen Schritte unternommen. Damit wird auch dem Gesetz entsprochen, dass die bibliothekarische Grundversorgung in der Verantwortung der politischen Gemeinde liegt. Sie wird sich auch um die Organisation und um die künftigen Räume kümmern.Der dringend benötigte und frei werdende Platz im Schulhaus wird so rasch wie möglich in Schulraum umgenutzt, damit er ab dem Schuljahr 2022/23 zur Verfügung steht. Noch ist offen, wie und wo die politische Gemeinde die Bibliothek und Ludothek betreiben wird.Beim Querschnitt durch weitere Themen kam der Hochwasserschutz Littenbach-Äächeli zur Sprache. Das Mitwirkungsverfahren ist seit Juli abgeschlossen, die Rückmeldungen werden derzeit bearbeitet. Wobei Christian Sepin betonte, am Mündungswinkel des Littenbachs in den Binnenkanal müsse gemäss dem Urteil mehrerer Ingenieure nichts geändert werden. Auch Verkehrsprobleme, die zu bewältigen sind, beschäftigen die Gemeinde in mehreren Projekten. Kürzlich fand ein Austausch mit Widnau statt, um die Verkehrswege rund um den Bahnhof Heerbrugg zu verbessern. Die Trennwirkung der Gleise sei enorm, sagte Christian Sepin. Die beiden Gemeinden bleiben im Gespräch.Das abschliessende von rund 20 angesprochenen Themen war ein sensibles: Einsamkeit im Alter. Um dem entgegenzuwirken, sollen Seniorinnen und Senioren aktiv werden, so der Aufruf des Gemeinderates. Alex Frei, pensionierter Kantonsschullehrer und Mitglied im Gemeinderat, geht mit gutem Beispiel voran und baut eine Website auf, die sich auf Themen im Alter bezieht, Kontakte aufführt und Ideen rund um Freizeit und Hobby anbietet. Ab November soll sie aufgeschaltet sein unter www.silberzeit-ah.ch.