26.01.2019

Gemeinderat steht zur Bahn

Die Rorschach-Heiden-Zahnradbahn kommt auf den Prüfstand. Nachfrage und Wirtschaftlichkeit sind gesunken.

Die Kantone Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen prüfen alternative Betriebsformen, unter anderem für die Rorschach-Heiden-Zahnradbahn. Der Gemeinderat Heiden setzt sich gemäss einer Medienmitteilung mit Nachdruck dafür ein, das bestehende ÖV-Angebot zu erhalten und wo möglich noch auszubauen. Die Busumsteige-Anlage soll zum Bahnhof verlegt werden. Das schafft höhere Frequenzen. Schlanke Anschlüsse in Rorschach auf schnelle Züge nach St. Gallen (IC/IR) machen die Fahrt schnell und verlässlich. Das ist für Pendler attraktiv. Und was jeden betrifft: Wer Bahn will, muss Zug fahren.Der Bund verlangt eine AbklärungDie Kantone Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen klären, ob kundenfreundlichere Alterna­tiven zum heutigen Bahnangebot machbar und nötig sind. Geprüft wird eine Optimierung des Bahnbetriebs, die Erschliessung mit Bussen bis hin zu einer ersatzlosen Aufhebung der Bahn. Grund für die Überprüfung sind eine sinkende Nachfrage, eine tiefe Wirtschaftlichkeit sowie ein hoher Investitionsbedarf über die nächsten 30 Jahre. Der Bund verlangt solche Abklärungen, da die Rentabilität unter 30 Prozent gefallen ist. Für die Beurteilung der Zahnradbahnen im Appenzellerland wurde eine Begleitgruppe gebildet. In dieser setzt sich Gemeindepräsident Gallus Pfister für die Interessen von Heiden und der umliegenden Gemeinden ein. Daneben vertreten sind die Fachämter beider Kantone, die beiden zuständigen Regierungsräte, die betroffenen Stadt- und Gemeindepräsidenten sowie Appenzellerland Tourismus. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich En­de Juni 2019 vorliegen.Der Gemeinderat Heiden ist sich der Bedeutung der Bahn für Heiden und den Tourismus sehr bewusst, wie er in der Mitteilung schreibt. Trotz einer erfreulichen Steigerung um sechs Prozent im letzten Jahr ist die Nachfrageentwicklung der Linie Rorschach–Heiden in den vergangenen Jahren rückläufig. Dieser Trend soll gestoppt werden. Schlankere Verbindungen in Rorschach an die IC/IR-Züge nach St. Gallen und Zürich sollen die Bedeutung der Bahnverbindung Heiden–Rorschach stärken. Vermehrt sollen auch Pendler für die Nutzung der Bahn gewonnen werden. Der Gemeinderat Heiden hat im Rahmen der Zentrumsentwicklung entschieden, die Busumsteige-Anlage an den Bahnhof zu verlegen. Grund dafür ist die Vorgabe der Behindertengleichstellung für den öffentlichen Verkehr. So müssen die Einsteigekanten des öffentlichen Verkehrs der Bahnen und Postautos bis 2023 auf eine minimale Höhe ausgebaut werden. Dafür müsste der ortsbildgeschützte Kirchplatz teuer umgebaut werden.Bahnhof-Umbau ist nicht gefährdetDeshalb soll der wichtigste Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs im Vorderland an den Bahnhof Heiden verlegt werden. Dieses Projekt ist zusammen mit den Appenzeller Bahnen in Planung und wird im März 2020 den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern vorgelegt. Bei der in Auftrag gegebenen Studie geht es um die langfristige Ausrichtung der Bahn. Der geplante Umbau des Bahnhofs Heiden mit den Appenzeller Bahnen ist dadurch nicht gefährdet. (gk/red)Hinweis An der kommenden öffentlichen Orientierungsversammlung vom Dienstag, 26. Februar, im Kursaal Heiden bietet der Gemeinderat die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

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