Ortsparteipräsident Peter Kuster führte die Versammlung souverän durch die obligaten Traktanden. Von der Versammlung genehmigt wurden sowohl die Jahresrechnung 2017 wie auch das Budget 2018. In seinem Rückblick liess Kuster die politischen Geschehnisse und Anlässe der letzten zwölf Monate Revue passieren. Für die SVP sei es ein eher durchzogenes Jahr gewesen, in dem viele Abstimmungen nicht im Sinne der freiheitlich-bürgerlichen Volkspartei ausgingen. Im Kantonsrat erlebe Peter Kuster hautnah, wie die SVP sich oft im Gegenwind befinde. Er berichtete den Versammelten über diverse Geschäfte und Erlebnisse aus dem Kantonsrat, über Erfolge, aber auch über unnütz vertane Zeit. Dass wegen der Gegnerschaft der anderen Parteien viele Vorstösse nicht umgesetzt werden konnten, habe zur Folge, dass sich bei der Wählerschaft eine starke Politikverdrossenheit eingestellt habe. Der Präsident appellierte an die Versammlung, sich nicht entmutigen zu lassen und bei den bevorstehenden Abstimmungen wieder volles Engagement zu zeigen. In der Allgemeinen Umfrage kam als immer wiederkehrendes Thema die Überalterung der dörflichen Ortsparteien beziehungsweise das geringe Interesse der jungen Leute an der Politik zur Sprache. Referat des GemeindepräsidentenRoland Wälter, der seit zehn Jahren an der Spitze der Gemeinde Diepoldsau steht, ist ein gern gesehener Gast bei der Diepoldsauer SVP. Er nutzte die Gelegenheit, der Versammlung die aktuellen und die zukünftigen Vorhaben der Gemeinde zu erläutern. Stolz wies er die SVPler auf den tiefen Steuerfuss hin, erklärte aber, dass Diepoldsau nicht einfach nur spare, sondern gleichzeitig sehr innovativ sei.Wahl-Diepoldsauer Wälter wünschte sich eigentlich pro Jahr lieber nur 50 zusätzliche Einwohner statt 100, wie gegenwärtig der Fall. Zu grosses Wachstum bringe Nachteile bei der Lebensqualität, und extreme zusätzliche Aufgaben für die Gemeinde. Der Realist setzt sich mit Weitsicht für eine gedeihliche Entwicklung der Gemeinde ein. Der Gemeindepräsident erklärte die diversen Investitions- und Bauvorhaben der nächsten fünf Jahre. Die versammelten Ortsparteimitglieder waren beeindruckt ob der vielen noch zu bewältigtenden Grossvorhaben der Gemeinde und der doch beachtlichen Summen, die da investiert werden müssen: die Verlagerung des Werkhofs, die Gestaltung des Dorfzentrums, Investitionen in Schulbauten, Sanierung diverser Strassenabschnitte, die Sportanlagen, die Aufbahrungshalle. Ein besonderes Kapitel war das Alterszentrum Rheinauen. Jürg Buschor, der Projektleiter Hoch- und Tiefbau der Gemeinde, erklärte das geplante Alterszentrum in Wort und Bild. Das interessierte Publikum stellte viele Fragen, die mit grosser Sachkenntnis beantwortet wurden. Die SVP-Ortspartei-Mitglieder zeigten sich am Ende sehr positiv gegenüber der Vorlage. Ein grosses Anliegen ist Roland Wälter die Verbesserung der Verkehrssituation mit dem Durchgangsverkehr. Seit Jahren setzt er sich für eine Verbindung zwischen der österreichischen und der schweizerischen Autobahn ein, die nicht mitten durch unser Dorf führt. Nun scheint eine Lösung in Sicht, und es ist endlich gelungen, alle massgebenden Parteien an einen Tisch zu kriegen. Am Montag, 28. Mai, findet deshalb in der Mehrzweckhalle Kirchenfeld eine Informationsveranstaltung zur so genannten Netzstrategie DHAMK statt, an der möglichst viele Bürger teilnehmen sollten.Roland Wälter wies darauf hin, wie wichtig es sei, dass alle Diepoldsauer in dieser Sache an einem Strang ziehen, denn er wisse aus leidvoller Erfahrung, dass jeder Einspruch gegen diesen mit unglaublichen Mühen ausgehandelten Kompromiss unweigerlich dazu führen werde, dass die Verkehrslawine noch weitere Jahrzehnte durch das Dorf rolle.Gefesselt bis nach 23 UhrDie Zuhörerinnen und Zuhörer liessen sich vom Referat derart fesseln, dass es dreimal so lange dauerte wie vorgesehen. Interessant war es auch deshalb, weil Roland Wälter die Gemeinde und ihre Vorhaben bis ins letzte Detail kennt, und weil er durch sein sonniges Wesen einen ansteckenden Optimismus verbreiten kann. Die angeregte Diskussion nach dem Vortrag dauerte noch über 23 Uhr hinaus. (pd)