24.03.2022

Gemeinde stellt sich Fragen-Potpourri

Von Finanzkennzahlen, Hochwassersicherheit und Unterflurcontainern über Tempo 30 bis zu Schülerzahlen: In einem Chat antworteten Widnauer Verwaltungsmitarbeitende am Mittwochabend schriftlich auf etwa 30 Fragen aus der Bevölkerung.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 02.11.2022
Das Chat-Format ist in Widnau nicht neu. Bereits einige Gemeinderats-Chats fanden in den letzten zwei Jahren statt. Der auf eine Stunde terminierte digitale Austausch zwischen Bevölkerung und politischer Gemeinde am Mittwochabend wurde gleichwohl erstaunlich intensiv genutzt. Manche Fragen machten deutlich, dass beispielsweise Jahresbericht und Budgetvorschlag von Personen, die im Rechnungs- und Finanzwesen nicht versiert sind, kaum im Detail durchdrungen werden können. Ein «besorgter Bürger» fragte, wie es denn gehen könne, ein Defizit von drei Mio. Franken zu budgetieren. Ob da nicht eher gegengesteuert werde, sprich: eine Steuererhöhung ins Auge gefasst werden müsse. Gemeinderat Werner Barmettler antwortete, mit Blick auf die Ausgleichsreserve von rund 9,7 Mio. Franken, der Gemeinderat erachte dies derzeit als nicht notwendig. Allfällige Auswirkungen der derzeit weltpolitischen Lage zeigten sich zudem erst mit  Zeitverzug. Ein Budget sei hingegen eher eine Momentaufnahme. Wie sich die Steuererträge der Gemeinde in den nächsten Jahren entwickeln werden, liesse sich sehr schwierig vorhersagen, lautete die Antwort auf eine dementsprechende Chat-Frage.Tempo 30 generell prüfenIn Sachen Tempo 30 bewegt sich etwas in Widnau. Dies dürfte Familie Müller freuen, die sich erkundigte, wann in der Gemeinde Tempo-30-Zonen eingeführt würden. Bauamtschef Eric Pasche antwortete, man habe in den letzten Monaten bereits verschiedene Möglichkeiten geprüft, vor allem mit Blick darauf, inwieweit sich «gene­-rell 30 km/h» realisieren lasse. Ohne, dass die zahlreich vorhandenen durchgehenden Trottoirs entfernt werden müssten. Dies darf, wenn nicht als Trendwende, so doch als neuer Weg bezeichnet werden, der nebst den massgeschneiderten Lösungen eingeschlagen wird. Was die Einrichtung von Standorten für Unterflurcontainer (UFC) angeht, hält sich die Gemeinde eher bedeckt. Bei neuen Mehrfamilienhäusern seien Un­terflurcontainer erstellt worden, in bestehenden Quartieren sei dies oft schwierig, da der Boden sich in Privatbesitz befindet. Wie viele Unterflurcontainer in Widnau vorhanden sind und vor allem, wo man sie findet, teilt Eric Pasche nicht mit. Mit der Publikation der Standorte sei die Gemeinde «zurückhaltend, bis eine gewisse Anzahl besteht». Damit wolle man verhindern, dass Personen aus einem Quartier ohne UFC ihren Kehrichtsack mit dem Auto zu einem Unterflurcontainer führen, der sich in einem anderen Quartier befindet. Hohe Kosten durch Sonderbeschulungen Schliesslich gab Schulpräsident Richard Dünser Auskunft da­rüber, warum im Budget Mehrkosten in Höhe von 1 Mio. Franken budgetiert sind. Der grösste Teil, 600000 Franken, sei ei­ner gesetzlich vorgeschriebenen Lohnanpassung für Lehrpersonen geschuldet. Zudem machten die zu erwartenden hohen Schülerzahlen ab dem Sommer, beim Übertritt vom Kindergarten in die Schule, die Eröffnung einer neuen Klasse nötig. Ein neues zusätzliches Schulzimmer werde im Schulhaus Schlatt eingerichtet. «Massiv höhere Kosten» fielen zudem bei Sonderbeschulungen von Kindern mit grossem Unterstützungsbedarf an, so Dünser.

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