Schattig Seit dem Mai dieses Jahres ist das traditionsreiche Bad Kobelwies im Besitz der Politischen Gemeinde Oberriet. Sie kaufte das Gebäude samt zwei dazu gehörenden, dahinter liegenden Parzellen aus strategischen ortsplanerischen Gründen.Der Kaufpreis war wegen der Lage eher tiefObschon fast 1300 Quadratmeter des knapp 1600 Quadratmeter grossen Grundstücks in der Bauzone liegen, beträgt der von der Gemeinde bezahlte Preis pro Quadratmeter deutlich weniger als 200 Franken. Der schattige Ort ist für Wohnraum nicht sonderlich attraktiv (weshalb ein früherer Plan, ein Mehrfamilienhaus zu errichten, wieder aufgegeben wurde).Das Haus selbst gilt als baufällig, Kulturhistoriker Werner Kuster bezeichnet das Bad Kobelwies in seinem nebenstehenden Text allerdings «als einen der wenigen relativ gut erhaltenen Zeugen alter Bäderkultur».Auf die Terrasse und die morschen Pfähle unter ihr traf das jedenfalls nicht zu. Sie ist von der Gemeinde Oberriet im Sinne einer Sofortmassnahme aus Sicherheitsgründen entfernt worden.Ein Privater müsste Mehrwert vergütenDer Gemeinde schwebt mit Blick auf eine ortsplanerisch gute Entwicklung ein Tausch vor: Wenn sie das Bauland beim Bad Kobelwies in Landwirtschaftsland verwandelt, kann sie anderes Landwirtschaftsland, das an viel besserer Lage liegt, im Gegenzug zu Bauland machen. (Einfach so neues Land einzuzonen, ist ja nicht erlaubt.)Zwei Möglichkeiten sind denkbar: Entweder kauft die Gemeinde irgendwann selbst irgendwo auf Gemeindegebiet Landwirtschaftsboden, um ihn in Bauland umzuwandeln, oder sie ermöglicht einem Privaten die Einzonung von Land. Der auf diese Weise für eine Privatperson entstehende Mehrwert wäre natürlich nicht gratis, sondern müsste der Gemeinde angemessen vergütet werden. (gb)