24.09.2021

Geistliche Lieder von Schütz bis Reger

Der Wolfhaldener Kulturverein «KuKkik»präsentierte Perlen der Kirchenmusik.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Das Konzert in der Kirche Wolfhalden brachte eindrückliche geistliche Gesänge hervor, dies mit Werken aus dem frühen 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Vertreten waren die Komponisten Heinrich Schütz (1585–1671) mit «Herr, wenn ich nur dich habe», Johann Sebastian Bach (1685–1750) mit «Singet dem Herrn ein neues Lied», Gottfried August Homilius (1714–1785) mit «Da es nun Abend ward», Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) mit «Venite populi», Bernhard Klein (1793–1832) mit «Pater noster qui es in coelis», Felix Mendelsohn Bartholdy (1809–1847) mit «Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen», Charles Villiers Stanford (1852–1924) mit «Coelos ascendit hodie», Charles Wood (1866–1926) mit «Hail, gladdening light» und Max Reger (1873–1916) mit «Der Mensch lebt und besteht nur eine kleine Zeit». Trotz der grossen Zeitspanne von rund 300 Jahren präsentierte Chorleiter Franz Wassermann zusammen mit der Camerata Caronlina der Universtität Heidelberg dem Publikum ein kompaktes Konzert, einheitlich in der musikalischen Form, in den Aussagen der lateinischen und deutschen Liedtexte und der christlichen Glaubenshaltung «Gott ist unser Retter». «Es ist nur einer ewig und an allen Enden und wir in seinen Händen», wie die letzte Mottete von Max Reger das offizielle Programm abschloss.Formal überzeugte der Chor mit acht doppelchörigen Motteten, die Not und Pein des Menschen beklagten, aber immer wieder auch auf die Hoffnung im christlichen Glauben hinwiesen. Da standen sich zwei vierstimmige Chöre gegenüber, die im antiphonalen Gesang teils miteinander, teils im Wechselgesang musizierten, als Thesen und Antithesen, als Fragen und Antworten, als Behauptungen und Bestätigungen. Musikalische Themen flogen hin und her und der Chor sang in vier- und achtstimmiger Harmonie das Lob des Herrn. Ein besonderer Höhepunkt war die auf Psalmtexten basierende Mottete von Johann Sebastian Bach. Der achtstimmige Chor präsentierte das Werk mit gekonnter Intonierung und gefühlvoller Gestaltung.Dank mit einemmodernen LiedDie Interpretationen zogen sich durch das ganze Konzert, das in einem besinnlich-ruhigen Rahmen vorgetragen werden konnte. Erst nach der letzten Mottete – und auch da erst nach einer minutenlangen Besinnungspause – brauste der mitreissende Applaus auf.Der Chor bedankte sich mit dem modernen Lied «Tikai Miegā (Only in Sleep)» des jungen lettisch-amerikanischen Nachwuchskomponisten Eriks Ešenvalds (1977). Noch einmal konnten die Sängerinnen und Sänger, besonders die Sopransolistin Inga Conzen, ihre Musikalität und ihre Gestaltungskraft unter Beweis stellen.Max Pflüger

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