Die Mobilfunkantennen-Gegner haben das Swisscom-Projekt am Hoch-Kapf gebodigt. Die 5G-Antenne hätte beim Wasserreservoir der Gemeinde, grad ob dem Gnadenhof-Zoo, aufgestellt werden sollen. Mit einigen Einsprechern habe sich aber keine Lösung finden lassen; die Swisscom habe sich nun entschieden, das Baugesuch zurückzuziehen. Dies schreibt der Gemeinderat all jenen, die gegen die Antenne eine Einsprache eingereicht hatten. Das frühere Projekt wird aus der Schublade geholtDie Antennengegner haben das Schreiben auf ihrer Homepage öffentlich gemacht. Grund zur Freude sehen sie dennoch nicht. Denn im Schreiben des Gemeinderates heisst es weiter, dass nun auf Antrag der Swisscom das sistierte Gesuch für die vormals auf einem Mehrfamilienhaus im Eichpark geplante Antenne wieder aufgenommen und weiterbearbeitet werde.Mehr noch: Der Gemeinderat stellt in seinem Brief an die Einsprecherinnen und Einsprecher grad schon klar, dass er jene Antenne wohl bewilligen wird: «Auf der Basis der heutigen Gesetzeslage steht der Baubewilligungsfähigkeit der Mobilfunkanlage am Standort Im Eichpark 3 nichts entgegen.» Entschieden werde über das Gesuch und die während der Auflage dagegen eingereichten Einsprachen Ende dieses Monats.Das Gesuch für die Antenne im Eichpark war Anfang 2019 eingereicht worden. Bereits damals hatte es Widerstand gegeben. Um die 40 Einsprecher formierten sich zu einer Interessengemeinschaft. Die IG fand eine Mobilfunkantenne mitten im Wohngebiet für grundfalsch. Sie schlug an der Bürgerversammlung 2019 vor, anstelle einer einzigen, das Gebiet grossräumig abdeckenden 5G-Antenne ein schwächer strahlendes Kleinzellenfunknetz aufzubauen oder wenigstens, als weniger schlechte Alternative zur Antenne im Eichpark, eine solche auf dem Reservoir am Hoch-Kapf zu prüfen. Der Auftrag wurde dem Gemeinderat mit knappem Mehr erteilt. Das Kleinfunkzellennetz wurde später als nicht realistisch abgetan. Ein solches eigne sich nur für städtische Gebiete, hiess es. Hingegen ging die Swisscom auf den Vorschlag für die Antenne am Kapf ein. Als dann jedoch das Baugesuch für jene aufgelegt wurde, formierte sich der Widerstand neu.Im Dorf fand man zu einem breit abgestützten Konsens, gar keine Antenne zu wollen. In der Folge gingen ein gutes Dutzend Einzeleinsprachen und eine Sammeleinsprache mit über 600 Unterschriften gegen das neue Antennenprojekt ein. In Relation zur Einwohnerzahl bedeutet dies, dass in etwa jeder zweite Einwohner und jede zweite Einwohnerin unterschrieben hat. Später wurde noch eine Petition mit über 1100 Unterschriften nachgereicht, mit welcher der Gemeinderat aufgefordert wurde, statt des Ausbaus des Mobilfunknetzes eine Glasfasererschliessung aufzubauen.Vor gut einer Woche haben die Stimmberechtigten zwei Kredite im Umfang von fast 3 Mio. Franken mit fast Zweidrittelmehr gutgeheissen. Zwei Tage später hatten die Einsprecher den Brief des Gemeinderates im Briefkasten.IG kämpft weiter für eine antennenfreie GemeindeIn der IG ist man stocksauer und vom Gemeinderat enttäuscht: Man sei davon ausgegangen, dass die Sache mit dem Ja zum Ausbau des Glasfasernetzes erledigt sei, sagt Carmen Hofstetter im Namen der IG. «Aber wenn der Gemeinderat immer noch nicht hinter der Bevölkerung steht, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als an die nächste Instanz zu gelangen, wenn der Gemeinderat die Antenne bewilligt», sagt Carmen Hofstetter im Namen der IG. Sollte das kantonale Baudepartement die Baubewilligung dann stützen, dürften die Antennengegner es nicht damit bewenden lassen: Man werde zielstrebig weiter für eine antennenfreie Gemeinde kämpfen, kündigt die IG in einer Medienmitteilung bereits an.Hinweis: Die Homepage der Eichberger Antennengegner findet man hier.