Alt Gemeinderatsschreiber Gregor Kaiser hat eine dezidierte Meinung und tritt damit gegen seinen früheren Arbeitgeber, den Gemeinderat von Eichberg, an: Eine solch grosse Antenne, wie sie auf einem Mehrfamilienhaus in der Eichpark-Überbauung aufgestellt werden soll (siehe dazu auch unsere Ausgaben vom 15. Februar sowie vom 2. und 6. März), gehöre nicht in besiedeltes Gebiet, meinte er gestern an der Vorversammlung in der «Sonne». Kaiser kündigte einen Antrag an, den er an der Bürgerversammlung diesen Freitag stellen will: Wenn denn die Swisscom schon das Mobilfunknetz in Eichberg ausbauen möchte, dann solle sie dies wenigstens mit schwächer strahlenden Antennen tun. Kaiser nähme damit auch in Kauf, dass statt einer Antenne mehrere davon aufgestellt werden müssten. Es käme dann aber seiner Ansicht nach nicht zu einer Strahlungskonzentration an einem Ort.Auch Michelle Löhrer sprach sich gegen den Antennenbau aus. Sie fürchtet um die Gesundheit der Anwohner. Und sie bedauert, dass eine kleine Gemeinde wie Eichberg nicht selbst entscheiden darf und einfach sagen kann, «nein, wir wollen diese Antennen nicht».Gemeinderat Walter Appert hielt dem entgegen, dass es durchaus Teile der Bevölkerung gebe, die den Bau der Antenne wünschten, um den Empfang im Dorf zu verbessern. Dies ergab ausgerechnet jene Umfrage, die von den Gegnern der Antenne durchgeführt worden ist.Der Gemeinderat stellt sich auf den Standpunkt, die Bewilligung erteilen zu müssen, wenn alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. «Die Meinung des Gemeinderates und auch jene der Bevölkerung ist letztlich irrelevant», sagte Gemeindepräsident Alex Arnold. Der Rat wolle sich auch nicht in eine Rolle drängen lassen, in der er ein Gebiet der Gemeinde zulasten eines anderen Gebietes bevorzugen müsste.Kritik an Umstellung auf UnterflursystemeZu reden gab an der Vorversammlung auch die Absicht des Zweckverbands Kehrichtverwertung Rheintal, flächendeckend auf Unterflursysteme umzustellen und die heutige Kehrichtabfuhr abzuschaffen. Das möge bestimmt Vorteile haben, meinte Roland Bartholet, der auch Präsident der Geschäftsprüfungskommission ist. Er gab aber zu bedenken, dass es für manche ein Problem sein könne, wenn sie den Kehrichtsack nicht mehr wie heute einfach an den Strassenrand vor ihrem Haus stellen können. Er denkt dabei an Leute ohne Auto und an Betagte. «Ich hätte mir eine öffentliche Diskussion gewünscht, bevor so etwas beschlossen wird», kritisierte er.Alex Arnold (er ist just Präsident des Zweckverbands) stellte zumindest eine Informationsveranstaltung in Aussicht, bevor umgestellt wird. Und er versicherte auf ein weiteres Votum aus der Runde, dass moderne Unterflurkehrichtcontainer selbst in einem heissen Sommer nicht stinken.Hinweis: Die Bürgerversammlungen von Primarschule und Politischer Gemeinde Eichberg finden diesen Freitag, 29. März, in der Mehrzweckhalle statt. Beginn ist um 19.30 Uhr (Schule).