09.09.2019

Gegen das Vergessen

Das Museumsteam in Berneck überrascht mit einer Sonderschau: Es steht die Handwerkskunst im Mittelpunkt.

Von Maya Seiler
aktualisiert am 03.11.2022
Die Idee von Rainer Sieber, altes Handwerk zu zeigen, ist in Berneck naheliegend. Noch heute existieren im Dorf Berufe, mit denen schon unsere Grossmütter und -väter ihren Lebensunterhalt verdient haben. Töpfer Fred Braun und Küfer Martin Thurnheer führen Betriebe, die seit Generationen bestehen. Auch die Schneiderin Theres Mathys, der Schlosser und Schmid Bruno Beyeler, der Seiler Herbert Eichmüller oder der Schuhmacher Hans Lüchinger betreiben ein Handwerk mit uralten Wurzeln. Für andere ist alte Handwerkskunst zwar kein Brotberuf, aber mehr als ein Hobby. Sie haben sich die Grundlagen einer aus dem Alltag verschwundenen Tätigkeit bis zur Perfektion angeeignet. Wenn man der Korberin Beatrice Wicki, dem Hand-Kettensticker Walter Künzler oder dem Sattler Philipp Segmüller zuschaut, gerät man ins Staunen über so viel Professionalität. Einige dieser Berufe sind nur noch der älteren Generation bekannt. Damit sie nicht ganz in Vergessenheit geraten, zeigen Handwerkerinnen und Handwerker an vier Tagen im und ums Museum ihre Fertigkeiten. Dorfrundgänge führen zu verschiedenen Traditionsbetrieben. Die Schau im Torkelhaus Oberdorf wird am Samstag, 21. September, von 13.30 bis 17 Uhr mit einer Vernissage eröffnet.Allerdings wollte Rainer Sieber die Gelegenheit nicht einfach vorbeigehen lassen, alte Handwerkskunst zu erleben. Darum sprach er Filmemacher Peter Sonderegger an, zehn Kurzfilme zu drehen. Sonderegger und die beteiligten Berufsleute machten mit; in nur zwei Monaten war das umfangreiche Material im Kasten, vertont und geschnitten. Beim Museumsbesuch können die zwischen sechs und 14 Minuten langen Filme angeschaut werden; sie gibt’s auch als DVD zu kaufen. Wie immer ist das Museumsbeizli mit Grill geöffnet.Maya Seiler

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