Hildegard Bickel
Eine Gruppe von Anwohnern hat zusammen mit Mitunterzeichnenden fristgerecht Einsprache erhoben und verlangt, das Baugesuch sei abzulehnen. Die Gemeinde Thal bestätigt den Erhalt von neun Einsprachen. Die Swisscom möchte die bestehende 4G-Antenne auf dem Dach des ARA-Hauptgebäudes an der Wiesenstrasse in Altenrhein mit mehr Kapazität ausrüsten, indem die Antenne für 5G vorbereitet und für 4G verbessert wird. Ausgehend vom Antennenstandort sind jene Anwohner und Grundstücksbesitzer einspracheberechtigt, die in einem Umkreis von 989,95 Metern ansässig sind. In dieser Zone befinden sich ein Schulhaus, Kindergarten und Gewerbebetriebe. Die Gemeinde ist jedoch nur verpflichtet, Grundstücksbesitzer im Umkreis von 30 Metern anzuschreiben. Dies sei geschehen, sagt Gemeindepräsident Felix Wüst. Trotzdem bemängelt die Anwohnergruppe im aktuellen Gemeindeblatt die Informationspolitik der Gemeinde beim vorliegenden Projekt. «Wir erfuhren zufällig von der Baueingabe», sagt Richard Bischof. In einem Bericht schreibt er gemeinsam mit weiteren Anwohnern, in der Oktoberausgabe des Gemeindeblattes sei keine entsprechende Mitteilung über das Bauvorhaben erschienen, obschon die Einsprachefrist vom 15. bis 29. Oktober dauerte. Das sei richtig, sagt Gemeindepräsident Felix Wüst und entgegnet: «Die Anzeige im ‹Blättli› wurde im November publiziert. Es werden jeweils die vormonatlichen, eingereichten Baugesuche publiziert.» Ist eine aktive Information versäumt worden? «Das Baugesuch wurde ordentlich im Aushang für Jedermann im Rathaus publik gemacht», sagt Felix Wüst. «Ebenfalls war es auf der Website der Gemeinde im Oktober aufgeschaltet.» Die Anwohner wehren sich gegen den Antennenausbau mit Argumenten, die auch gegen 5G-Projekte in anderen Gemeinden verwendet wurden. Es würden wissenschaftliche Ergebnisse zu den Auswirkungen von 5G auf den menschlichen und tierischen Körper fehlen. Sie befürchten einen weiteren Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur, da für ein funktionstüchtiges Netz zusätzlich eine Versorgung mit kleineren Antennen (28 bis 30 GHz) alle 150 Meter erforderlich sei. Ausserdem befinde sich der Antennenstandort angrenzend an ein Naturschutzgebiet. Opposition bekräftigt mit UnterschriftenWarum nicht strahlungsfreie Technologien wie das Glasfasernetz vorangetrieben werden, fragen sich Einsprechende wie Sandra Bosshart. Um den Widerstand gegen den geplanten Ausbau der Mobilfunkantenne zu bekräftigen, setzte sie sich mit weiteren Anwohnern für eine Unterschriftensammlung ein. Innert kurzer Zeit erhielt die Gruppe breite Unterstützung in Altenrhein. Fast 100 Einwohner gaben ihre Unterschrift. Nun sei eine Diskussion mit dem Gemeinderat Thal erwünscht, sagt Sandra Bosshart.