29.05.2018

Gefährlicher Einlenker soll entschärft werden

Das Tiefbauamt und die Kantonspolizei haben in der Vergangenheit die verkehrsgefährdende Einmündung der Hofstrasse in die Appenzellerstrasse wiederholt bemängelt. Jetzt handelt die Stadt.

Von sk
aktualisiert am 03.11.2022
Die Situation ist korrekturbedürftig und führt dazu, dass alleine schon deshalb die Erschliessung entlang der Hof- und Burgstrasse grundsätzlich als ungenügend einzustufen ist und grundsätzlich keine Baubewilligungen mehr für bauliche Tätigkeiten in diesem Gebiet erteilt werden dürfen.Ende 2015 lehnte der Stadtrat ein Neubauvorhaben am Ende der Burgstrasse ab. Er begründete diese Ablehnung mit der nicht hinreichenden Erschliessung. Im darauffolgenden Rechtsverfahren wurde dieser Stadtratsentscheid geschützt; die Stadt wurde jedoch aufgefordert, ihrer grundsätzlichen Erschliessungspflicht nachzukommen. Das heisst, die Stadt ist verpflichtet, die Erschliessung des eingezonten Baulandes vorausschauend zu planen und zeitgerecht umzusetzen.Mit Blick auf die bevorstehende Sanierung der Appenzellerstrasse und der ohnehin ausgewiesenen kommunalen Erschliessungspflicht befürwortete der Stadtrat die Einleitung des Strassenplanverfahrens. Das Ausführungsprojekt liegt noch bis 28. Juni im Rathaus auf.LKW-Fahrverbot auf der TöberstrasseIm Oktober 2015 nahm der Stadtrat vom unangekündigt öffentlich publizierten «Verbot für Lastwagen» auf der Töberstrasse in Thal Kenntnis. Gegen diese verfügte Verkehrsanordnung erhob er fristgerecht Rekurs. Die verfügte Massnahme wurde in der Folge zurückgezogen. Ein daraufhin ausgearbeitetes Verkehrskonzept kommt nun zum Schluss, dass der Ausbau der Töberstrasse für den Lastwagenverkehr (über 3,5 Tonnen) ungenügend ist. Bei der Töberstrasse handelt es sich um eine Gemeindestrasse 1. Klasse, weitgehend ohne Trottoir.Tieferes Tempolimit steht nicht im VordergrundAls Massnahme zur Erhöhung der dortigen Verkehrssicherheit lehnt der Gemeinderat Thal eine Tempo-30-Zone wie auch ein Regime mit 30 km/h ab. Ein 40- km/h-Regime steht beim Gemeinderat der Nachbargemeinde ebenfalls nicht im Vordergrund. Er priorisiert vielmehr eine siedlungsorientierte Strassengestaltung mit LKW-Fahrverbot. Das bedeutet, dass der Schwerverkehr ab Thal-Dorf über die Thalerstrasse nach Rheineck, über die Poststrasse zur Bahnhofstrasse in Rheineck, geleitet würde. Wegen der direkten Betroffenheit Rheinecks wurde der Stadtrat zur Vernehmlassung eingeladen. Dieser stellte in seiner Vernehmlassungsantwort fest, dass der Ausbau auf der Töberstrasse für den LKW-Verkehr tatsächlich sehr beengt und daher ungenügend ist. Hingegen gilt ebenso zu beachten, dass auch der Strassenraum in Rheineck auf der Post- und besonders bei der Einmündung der Post- in die Bahnhofstrasse, ebenfalls sehr beengt ist.Der Einmündungsbereich Post- in die Bahnhofstrasse ist ungenügend für den LKW-Verkehr. Aufgrund der hohen Verkehrsdichte führt die ungenügende Einmündung nicht nur zu gefährlichen Situationen, sondern auch zu erheblichen Verkehrsflussstörungen und Mitbenützung der Trottoirflächen für das Einbiegen in die Bahnhofstrasse durch LKW und Busse. Kommt hinzu, dass in Rheineck in unmittelbarer Nähe zur Thalerstrasse, im beengten Rheinecker Zentrum, die Kindergärten und Schulhäuser liegen. Die Unfallhäufigkeit auf beiden Strassen ist in etwa gleich hoch. Eine generelle Verlagerung des Verkehrs von der Töber- auf die Thaler-/Post-/Bahnhofstrasse will der Stadtrat deshalb nicht mittragen. Letztlich würde damit der Verkehr auch zu einem Umweg mit weiterem Verkehrsweg gezwungen, was dem Gebot des umweltschonenden Verhaltens zuwiderlaufen würde.Vor diesem Hintergrund schloss sich der Stadtrat dem Gemeinderat Thal mit der Meinung an, dass von einem Niedrigtemporegime und allzu stark verkehrsbehindernder Ausgestaltung auf der Töberstrasse abzusehen ist. Allenfalls ist jedoch eine Neugestaltung vorzuziehen und erst anschliessend, wenn diese die angestrebte Verkehrsleitung des Schwerverkehrs über Rheineck für sich alleine noch nicht zu erwirken vermag, ein LKW-Fahrverbot zu erlassen.Zu prüfen wäre ebenfalls, ob nicht grossräumiger angelegte Überlegungen angestellt werden müssten. Ob beispielsweise für den Fussgängerverkehr neue Verbindungen, abseits der Strasse, etwa östlich des Steinlibachdammes, zu schaffen wären, und, ob allenfalls der Verkehr grossräumig umgeleitet werden müsste. Zum Beispiel ab Thal-Dorf über den Buechsteig.Die ungenügende Einmündung von der Post- in die Bahnhofstrasse müsste zudem angepasst und damit der Zunahme des Schwerverkehrs auf dieser Strassenkreuzung Rechnung getragen werden. Hier steht nach Auffassung des Stadtrates vor allem der Kanton in der Pflicht. Eine Optimierung der Strassenführung entlang der Bahnhof- als Kantonsstrasse wurde zuhanden des kantonalen Strassenbauprogrammes ebenso angemeldet wie für den Langsamverkehr zuhanden des Agglo-Programmes. Aufgrund der direkten Beeinflussung des Verkehrs auf der Bahnhofstrasse wurde dem Kanton zudem angeregt, die seit Langem ungenügende Verkehrsregelung auf der «Hecht»-Kreuzung zu überdenken.Neues «Dein Eck» erschienenMehr denn je stehen die Gemeinden in Konkurrenz zueinander: um Steuerzahler, Steuerfüsse, Einwohner, Attraktivität oder Wohlbefinden. Dabei befinden wir uns sonst im Leben ja schon überall in einem Wettkampf und unter Dauerdruck: im Job, bei der Partnersuche, im Sport oder beim Geldverdienen. Stets müssen wir funktionieren, vorwärtsschauen. Unaufhaltsam dreht sich das Rad, und wenn Stadtpräsident Hans Pfäffli im neuen «Dein Eck»-Magazin im Gespräch erläutert, warum Rheineck wachsen muss und unbedingt Nachwuchs be­nötigt, bekommen die Wettbewerbskomponenten eine weitere Dimension. Es geht um die Zukunft des Ortes. Was will Rhein­eck, wohin soll sein Weg führen?Daneben berichtet das neue «Dein Eck» auch über die Menschen, die im Ort leben und letztlich die Essenz Rheinecks darstellen. (sk)

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