07.08.2020

Gefährliche Bäche blieben ruhig

Die starken Regenfälle diese Woche brachten weder Kiessammler noch Bachbette an ihre Limiten.

«Etwa 100 mm Niederschlag sind gefallen», sagt Patrik Knür von der Melioration der Rheinebene. Die Bäche seien zwar alle stark angestiegen, hätten aber nur wenig Schleppgut mitgebracht, sagt der Vorarbeiter des Teams Kulturen. Bäche, die in den letzten Jahren immer wieder von sich reden machten, weil sie aus ihrem Bett traten, verursachten für einmal keine Schäden. Weder Holz noch Kies verstopften die Läufe oder die Sammler. Kobelwiser-, Auer- und Dürrenbach in den Gemeinden Oberriet und Eichberg brachten so wenig Geschiebe mit, dass nicht ausserplanmässig ausgebaggert werden muss. Beim Auerbach half wohl, dass er diesen Frühling noch vom Holz befreit worden ist, das teilweise sogar ausgeflogen werden musste. Bachsanierungen bewähren sichAuch auf Altstätter Gebiet blieb es ruhig. Besonders freut Knür, dass sich die baulichen Veränderungen von Tonner- und Tobelbach bewährten. Der Tunnel bei der Badi konnte das Wasser und Material des Tobelbachs pro­blemlos abführen, der grosse Sammler im Waldpark wurde nicht wirklich belastet. Ein besonderes Augenmerk gilt stets dem Brenden- und dem Stadtbach, die das Städtli 2014 überfluteten. «Ausser etwa ei­nem halben Meter Geschiebe und einigen wenigen Ästen blieb im Sammler unterhalb des Pfadiheims nichts hängen», sagt Daniel Keel, Leiter des Altstätter Tiefbauamts. Bewährt habe  sich ein neues Netz in Boden­nähe, mit dem grössere Steine zurückgehalten werden. Noch 2017 war der neu erstellte Geschieberückhalt in der Obermüli randvoll mit Material gewesen. Keel meint, geholfen habe sicher, dass man entlang des Bachlaufes inzwischen stark ausgeholzt habe und so weniger Holz mitgerissen werde. Zudem sind die Hänge im Weidest nicht mehr nachgerutscht, und das lose Geschiebe vom grossen Rutsch von 2013 ist inzwischen weitgehend aus der Rinne gespült. Ein Teil davon wird zur Zeit beim Stadtbach-Sammler beim «Guten Hirten» ausgebaggert. «Das passiert aber nicht aufgrund der letzten Regenfälle. Es hat sich dort über längere Zeit viel Kies angesammelt, das wir jetzt präventiv wegführen», sagt Patrik Knür von der Melioration der Rheinebene. «Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass es bei den Bächen bei rund 200 mm Niederschlag, also et­wa dem Doppelten von dem, was diese Woche fiel, zu Problemen kommen kann», sagt Knür.Überschwemmungen nur durch Biber verursachtSo viel hätten aber weder die Rietach noch der Binnenkanal vertragen, beide waren schon vor dem Überlaufen. Und auch die Wasserschäden im Altstätter Baffles und auf Höhe Rebstein, dort vom mittleren Seegraben ausgehend, wären höher gewesen. Für die gefürchteten Sperren aus grobem Holz, die mit mitgeschlepptem Material abgedichtet werden, war an diesen beiden Orten der Biber zuständig. Dadurch wurden einige Felder und Strassen unter Wasser gesetzt. «Unsere grösste Sorge ist, dass der Windschutz instabil wird», erklärt Knür. Ist der Boden dauerhaft stark durchnässt, leiden Bäume und Büsche. Marode Bäume gefährden die Sicherheit von Mensch und Tier. Diese Problematik, die von den Bibern ausgeht, ist aber erkannt. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstelle wird nach Lösungen gesucht.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.