22.06.2018

Geduld und Zuversicht am «Sonneblick»-Jahresfest

Zum zweiten Mal musste die Stiftung Sonneblick ihr Jahresfest in leeren Häusern begehen, denn noch immer verhindern rechtliche Auseinandersetzungen die angestrebte Neuorientierung als kantonales Asyl-Durchgangszentrum für Ausser­- rhoden. Derzeit liegt der Fall, bei dem es vordergründig vor allem um die Erschliessung geht, beim Obergericht.Es brauche Geduld, Zeit und Verständnis, führte Stiftungsratspräsident Fredi Züst, Herisau, in seiner Ansprache aus. Doch es bleibe die Zuversicht, «denn wir sind nach wie vor überzeugt, dass es richtig und sinnvoll ist, was der Sonneblick vor hat», und man dem Stiftungszweck und den Ideen von Gründer und Flüchtlingspfarrer Paul Vogt voll und ganz nachlebe. Gut Ding wolle offensichtlich Weile haben, wie der Volksmund sage, erklärte der Stiftungsratspräsident.Aufrüttelnder AppellBegonnen hatte der Anlass mit einem Gottesdienst in der Kirche Walzenhausen. Pfarrer Klaus Stahlberger hatte dazu auch seinen Freund, Pfarrer Nadim Nassar, eingeladen, der aus London angereist ist und mit einer engagierten und fulminanten Predigt die Flüchtlingsfrage im Nahen Osten ins Zentrum stellte. Als syrischer Christ und Mitgründer einer Friedensorganisation für Kinder und Jugendliche versucht er, eine Brücke zwischen Ost und West zu schlagen und das Verständnis zwischen den Religionen zu fördern. Er erinnerte besonders an die Flüchtlingskatastrophe in seinem Heimatland, der Wiege des Christentums. «Und die Welt schläft», klagte er in seinem aufrüttelnden Appell an, bevor er sich mit einem Segensspruch auf Arabisch verabschiedete.Danach ging es zum Apéro in den Sonneblick, der – wie schon die Feier in der Kirche – vom Trio Pegasus mit Geige, Hackbrett und Akkordeon umrahmt wurde. Aufgrund der Wetterlage wurde das vom Partyservice des Zentrums für Asylsuchende Landegg vor Ort zubereitete und servierte Mittagsbuffet im Sonneblick-Saal aufgestellt. Einmal mehr war das von Geschäftsleiter Adrian Keller organisierte Jahresfest ein gelungener und gut besuchter Anlass, trotz der momentanen unbefriedigenden Situation, in der die Stiftung steckt. (pd)

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