12.06.2019

Gedränge, Bussen und Dreck

Velofahrer, Hündeler und Spaziergänger sind auf dem Strandweg zwischen Altenrhein und Rheineck anzutreffen. Das birgt Konfliktpotenzial. Nun wehren sich Fussgänger.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
Der Strandweg entlang des Alten Rheins ist beliebt. Neben Spaziergängern, Joggern oder Hundefreunden sind vor allem zahlreiche Velofahrerinnen und Velofahrer, teils mit E-Bike, zwischen Altenrhein und Rheineck unterwegs. Kein Wunder: Der Weg entlang der schweiz-österreichischen Grenze ist Teil des internationalen Bodenseeradwegs.Vor allem im Sommer und sonntags ist Hochbetrieb. «Für Fussgänger ist der Weg nur noch ganz am Rande und hintereinander begehbar», schildert der Rheinecker Alois Hofmann. Mit seinem Hund Beni ist der 82-Jährige seit vielen Jahren täglich im Naturschutzgebiet unterwegs.  Bussen sollen Probleme lösen Dass die gleichzeitige Benützung von Velofahrern und Fussgängern nicht unproblematisch ist, sondern es zu gefährlichen Situationen kommen kann, hat der Rheinecker Stadtrat bereits festgehalten. Die Trennung von Fuss- und Veloweg sei ein Anliegen aus der Bevölkerung, hält er vergangenes Jahr fest und verspricht eine Aufwertung. «Eine entsprechende Studie ist in Auftrag gegeben», sagt Rheinecks Stadtpräsident Hans Pfäffli. Gemeinsam mit der Gemeinde Thal wolle man die Aufwertung angehen. Allerdings gebe es mehrere Beteiligte und folglich seien einige kantonale Ämter in die Planung involviert. Entsprechend dauere die Umsetzung. «Der Weg führt ausserdem durch Naturschutzgebiet», sagt Pfäffli. Weiter sei er teils sehr schmal, sodass nicht überall Fussgänger und Velofahrer separiert werden könnten. Gebüsst werden seit einiger Zeit Hundehalter, die ihre Vierbeiner nicht an die Leine nehmen. Die Gemeinde hat Kontrolleure beauftragt, Vorfälle von fehlbaren Hundebesitzern zu melden. «Ab und zu müssen wir auch eine Busse verteilen», sagt Stadtpräsident Pfäffli. In der Gemeinde Thal patrouilliert seit kurzem Sicherheitspersonal und büsst entsprechende Vergehen. «Die Securitas sind sehr freundlich und um ein gutes Klima bemüht», sagt Hofman. Warum es in diesem Gebiet aber nirgends eine Stelle gibt, wo man seine Hunde laufen lassen könne, versteht er hingegen nicht. In der Nähe des Bisenwäldli-Parkplatzes ist Landwirtschaftszone. Sein Vorschlag deshalb: Auf dem äussersten der drei Wege sollten Hunde frei laufen können, auf dem mittleren Velofahrer verkehren, und jener Weg am Wald entlang wäre für Spaziergänger, zum Beispiel mit Familien mit Kinderwagen, geeignet. «Viele haben ihre Hunde im Griff», sagt Thals Gemeindepräsident Röbi Raths. Dennoch habe man die Massnahme nun für einige wenige durchsetzen müssen und halte daran fest.«Wir räumen das Geschäft unserer Hunde weg» Alois Hofmann beobachtete noch andere Verunreinigungen: Öffentliche Toiletten gebe es keine und so komme das Bisenwäldli gerade recht. Auch schon habe er während eines Spaziergangs mit seinem Hund beobachtet, wie Cars beim Parkplatz im Bisenwäldli halten: «Die Hälfte der Passagiere rennt darauf in den Wald. Mit einem Kotsäckli sah ich hingegen noch niemanden aus dem Wald kommen», sagt Hofmann. Vorfälle, die Stadtpräsident Pfäffli so nicht bestätigen kann. «Natürlich gibt es das auch bei Einheimischen, nicht nur bei Touristen.» Er gehe aber davon aus, dass dies Ausnahmen seien. Falls Aufsichtspersonen solche Unanständigkeiten vernehmen, verteilen diese laut Pfäffli auch Bussen.

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