Solche Tafeln hängen bestimmt in vielen Städten. Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass die Idee für das Denkmal aus der Mitte der Bevölkerung kam – ohne Druck von aussen; aus dem Gedanken heraus, dass diese Menschen einst Teil des Städtchens waren und es nun auf diese Weise wieder sein sollen.
Dass Stadtpräsident Urs Müller sagt, man werde die Tafel jedes Mal, wenn sie abgerissen werde, wieder aufhängen, ist stark. Er und seine Mitinitianten setzen damit ein Zeichen gegen den auch in unserem Land wieder stärker sichtbaren Antisemitismus.
Für alle anderen Gemeinden in der Region kann Rheineck ein Vorbild sein. Natürlich muss nun nicht in jedem Dorf auf Teufel komm raus an etwas erinnert werden. Gemeint ist vielmehr: Dass aus der Mitte der Gesellschaft wertvolle Ideen entstehen, die keinen Profit oder kurzfristigen Nutzen bringen, darf ruhig Schule machen.