25.08.2018

Gedanken zur Spitaldebatte

Von Reni Villiger, Widnau
aktualisiert am 03.11.2022
Wieder stehen wir vor ungeklärten Fragen und nötigen Entscheidungen in der Spitalpolitik. Obwohl die Debatte kantonsweit geführt wird, möchte ich konkret auf die Situation Altstätten verweisen.Schon Im Dezember 2003 und im Januar 2004 stand eine Umwandlung des Spitals Altstätten zur Diskussion. Statt aus- und umzubauen oder zu schliessen (der Begriff wurde wortwörtlich benutzt) hätte die Möglichkeit bestanden, ein modernes, Dementen-gerechtes Geriatriezentrum daraus zu gestalten. Ich habe diese Variante damals mit einem Lesebrief unterstützt. Gleichzeitig stand am 24. Ja­- nuar 2004 ein Leserbrief der Rheintaler CVP-Kantonsrätinnen und -Kantonsräte in der Zeitung. Sie bemängelten die schlechte Kommunikation seitens des Verwaltungsrates der damaligen Quadriga. Sie betonten aber auch, ihnen seien Änderungen in der medizinischen Grundversorgung durch Landspitäler, speziell in finanzieller Hinsicht, durchaus bewusst. Zitat: «Insofern sind wir grossmehrheitlich offen, mögliche neue Wege in der künftigen Strategieumsetzung mitzutragen, sofern diese betriebswirtschaftlich, regional und arbeitspolitisch nachvollziehbar, ausgewogen und vertretbar sind.»Andere Parteien der Region haben sich meines Wissens nicht dazu geäussert.2014, unter der neuen Leitung des Gesundheitsde­partements, hat das Stimmvolk einer Erneuerung von sechs Spitälern des Kantons zugestimmt. Kostenberechnung 930 Mio. Franken, darin enthalten das Spital Altstätten. Aus meiner Sicht ein Fehlentscheid. Es gab vereinzelte Stimmen, die einen kompletten Neubau an einem besser zugänglichen Standort statt des dritten Flickwerks bevorzugten. Ich erinnere mich an einen diesbezüglichen Leserbrief eines Chefarztes des Spitals. Die zweite Idee durfte man kaum laut aussprechen. Sie kam beinahe einem Sakrileg gleich. Die Rheintaler hängen einfach an ihrem Spital.Nun eilt eine verträgliche Lösung, die alle Komponenten berücksichtigt. Wir wissen, unsere Gesundheitsversorgung muss abspecken: Nicht qualitativ, aber finanziell. Was nützt die jeweilige «Jammerade» um die immer steigenden Krankenversicherungskosten, wenn wir nicht bereit sind, die Konsequenzen zu tragen? Nun kommt ein besonnener Mann, Verwaltungsratspräsident der St. Galler Spitalverbunde, Felix Sennhauser, und spricht Klartext. Eine mutige und ehrliche Haltung! Zusammenlegung von Spitälern und differenzierte Schwerpunkte bringen Einsparungen ohne Qualitätsverlust. Ein Glück, dass (einmal mehr) nicht mit einem weiteren Anbau am Spital Altstätten begonnen wurde. Politik und Volk sind nun gefordert. Hoffentlich finden wir einen gangbaren Weg aus der Sackgasse.Reni Villiger, WidnauBraucht es Kindergartenzentrum?Rheineck plant einen Neubau für ein Kindergartenzentrum «Neumüli» und bringt dies nächstens zur Abstimmung. Braucht es ein solches?Wir haben in Rheineck zwei sehr gut gelegene Kindergärten beim «Löwenhof» und an der Buhofstrasse, die durchaus als schön bezeichnet werden können – natürlich brauchen auch diese eine Sanierung und vielleicht auch eine Erweiterung. Mit dem vorgesehenen Kostenvoranschlag für den Neubau von über drei Millionen Franken könnten diese beiden bestehenden Kindergärten sicher bestens und sukzessive auf einen modernen Stand gebracht werden. Und wahrscheinlich könnten noch Steuerfranken gespart werden. Überdies ist die Frage offen, was bei einem Neubau mit den bestehenden Kindergärten, respektive auf deren Grund­stücken passieren würde. Jürg Alder, Rheineck

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