01.08.2021

Gedanken zum heutigen Rollenbild von Mann und Frau

Die 1. Augustfeier in Altstätten wurde vom Verkehrsverein durchgeführt.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.11.2022
Altstätten «Für uns war es immer klar, dass wir die 1.-August- Feier durchführen wollen», begrüsste Toni Loher, Präsident des Verkehrsvereins, die Besucher im Restaurant Schützenhaus. Die Rede zum Nationalfeiertag hielt Sonja Zünd Hagmann, Hausfrau, Lehrerin und Sängerin: «Anlässlich des Jubiläums ‹50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz› sprechen auch an anderen Feiern Frauen aus der Bevölkerung darüber, wie es heutzutage ist, in der Schweiz  Frau zu sein.» Vor 51 Jahren hielt erstmals eine Frau die Festrede Sie verwies darauf, dass vor 51 Jahren mit der evangelischen Pfarrerin Hanna Sahlfeld-Singer erstmals eine Frau in Altstätten die Festrede gehalten habe.Toni Loher, Präsident des Verkehrsvereins begrüsste die anwesenden Besucherinnen und Besucher.Dabei die Forderung nach dem Stimm- und Wahlrecht für Frauen ausgesprochen habe. Prompt sei die Rede schon am nächsten Tag in einem Leserbrief kritisiert worden. Im Februar 1971 stimmten die Altstätter Männer dann mit 474 Ja-Stimmen gegenüber 1045 Nein-Stimmen gegen das Frauenstimmrecht. Sie lagen damit im kantonalen Trend: Die Vorlage wurde mit 53,5 Prozent abgelehnt, und erst 1972 bekamen die St. Gallerinnen das Recht, auf kantonaler und kommunaler Ebene abstimmen zu dürfen.Sonja Zünd Hagmann hielt die Festrede.Sonja Zünd Hagmann verwies darauf, dass auch heute noch Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau bestehe, Frauen in der Öffentlichkeit unsichtbarer sowie weniger vertreten in Politik und in den Führungsetagen der Wirtschaft seien.  Wie auf Bestellung hörte es auf zu regnen «Aber die Frauen sind immer noch diejenigen, die dafür schauen, das alles in Betrieb und Familie rundläuft: Pflegen so­ziale Beziehungen, organisieren und planen. Unsichtbare Arbeiten, die aber grosse Zusatzbelastungen mit sich bringen, das sogenannte «Mental Load»», erklärte Sonja Zünd Hagmann. Es gehe aber nicht darum zu jammern, sondern nach Verbesserungsmöglichkeiten für alle zu suchen. «Ich berufe mich hier auf die Wissenschaftlerin Isabel Rohner, die sagte: ‹Jedes Individuum sollte sein Potenzial und seine Talente frei von Rollenbildern und Schubladen entfalten können.› Davon würden alle profitieren und das ist es auch, was ich mir wünsche», beendete Sonja Zünd Hagmann ihre Rede.Rafael Frei interpretierte die Nationalhymne in drei verschiedenen Versionen. Gesungen werden konnte noch nicht. Darauf folgte der Saxofon-Vortrag von Rafael Frei, der die Nationalhymne auf drei verschiede Arten interpretierte. Danach hörte es wie auf Bestellung auf zu regnen und die Kinder konnten den Lampionumzug im Trockenen durchführen, mit der Endstation beim Funken.Der Funken brannte trotz des Regens der letzten Tage lichterloh.Der rauchte zwar gehörig, bis er lichterloh brannte, stimmte aber perfekt auf das grandiose Feuerwerk ein, das die offizielle 1.-August-Feier abschloss.  

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