25.07.2019

Gebäude erstrahlt in neuem Glanz

An der Dorfhalde in Lutzenberg ist ein denkmalgeschützter Wohnpalast saniert worden.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
Die denkmalgeschützten Fabrikations- und Wohnpaläste an der Dorfhalde in Lutzenberg sind architektonische Bijous und wurden vom Ausserrhoder Fabrikanten, Politiker und Kunstmäzen Georg Euler-Bänziger erstellt. Nach stilgerechten Restaurierungsarbeiten erstrahlt heute auch das hufeisenförmige Gebäude mit fünf Wohnungen in neuem Glanz.Die Lutzenberger Dorfhalde repräsentiert ein dominantes Stück Ausserrhoder Textilgeschichte, an deren Beginn der Fabrikant Johannes Bänziger (1804 – 1840) steht. Im Alter von 23 Jahren begann sein Aufstieg. In der Folge führte er seinen Betrieb mit Stickerei, Weberei, Druckerei, Bleicherei und Appretur zur grossen Blüte. Im Unternehmen an der Dorfhalde waren 150 Personen beschäftigt, und in der Umgebung, aber auch in Vorarlberg, Tirol und Bayern waren zudem rund 4000 Heimarbeiterinnen für den erfolgreichen Lutzenberger Unternehmer tätig.Knapp hundert Jahre in FamilienbesitzNach Bänzigers frühem Tod übernahm sein Schwager Johann Georg Euler-Bänziger (1815 – 1894) das Unternehmen. Der gebürtige Basler verlegte seinen Wohnsitz an die Dorfhalde, wo er in den 1850er-Jahren eine Reihe herrschaftlicher Häuser im Stil der Neurenaissance erstellen liess. Geplant wurden sie vom damaligen St. Galler Stararchitekten Felix Wilhelm Kubly, der auch für die Baupläne der heutigen evangelischen Kirche von Heiden verantwortlich zeichnete. Zwischen 1856 und 1867 war Euler ausserdem Mitglied des Ausserrhoder Kantons- und anschliessend des Regierungsrats. Auf den kinderlos gebliebenen Euler folgte sein ebenfalls aus Basel stammender Neffe Emanuel Streichenberg-Burckhardt. Bis 1947 leiteten weitere Generationen der Familie die Firma, dann erfolgte ein Besitzerwechsel.Amt für Denkmalpflege berietHeute dienen die Gebäude als Wohnungen. Nachdem die Familie Zürcher-Jankovics bereits vorher Häuser stilgerecht restaurieren liess, sind nun Ivan und Susanne Jankovics-Lutz Eigentümer des östlichsten Hauses, in dessen Untergeschoss sich seit Jahren eine Autogarage und -werkstatt befindet. «Die Denkmalpflege hat uns beraten, und auch die Ergänzung der beiden Seitenflügel mit Balkonen wurde gutgeheissen», erklärt Susanne Jankovics. «Nebst der Aussenrenovation erfolgte auch die Erneuerung zweier Wohnungen. Wir freuen uns, dass das historische Gebäude heute in neuem Glanz erstrahlt und zudem den heutigen Wohnvorstellungen entspricht.»

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