Unihockey 24.06.2024

Gators gewinnen einen Cup-Krimi erst in der Verlängerung

Der Erstligist Rheintal Gators hatte mit dem Drittligisten Heiden beim 6:5-Sieg viel mehr Mühe, als ihm lieb war. Heiden führte zwischenzeitlich 5:3, ehe die Gators noch ausglichen und das Spiel in der Verlängerung für sich entschieden.

Von mah
aktualisiert am 24.06.2024

Am Sonntag waren die Rheintal Gators im 1⁄64-Final des Schweizer Cups im Vorderland zu Gast. Der Gegner war mit Floorball Heiden nicht unbekannt, gab es in jüngerer Vergangenheit doch gleich mehrere Transfers zwischen den beiden Vereinen. Das Spiel hatte also nicht nur aufgrund der geogra­fischen Nähe Derbycharakter. Da die Appenzeller aber in der 3. Liga spielen, zwei Klassen tiefer als die Rheintaler, war die Favoritenrolle verteilt. Das Spiel fand in der Wies-Halle in Heiden statt, die für den im Unihockey unüblichen Parkettboden bekannt ist. Es galt, sich schnell an die doch spezielle Spielfläche zu gewöhnen.

Es waren die Rheintaler, die in der Startphase das Spieldiktat an sich rissen und mehr zeigten. In der sechsten Minute gingen sie folgerichtig in Führung: Tim Blaser brachte den Ball mittels präzisen Schusses via Pfosten im Tor unter. Das Zuspiel zum 1:0 steuerte Lasse Paus bei. Doch nur etwas mehr als eine Minute später liefen zwei Heidler auf einen Rheintaler Verteidiger zu. Torhüter Marco Hutter liess sich von Patrik Inauen in der ­nahen Ecke erwischen, es stand 1:1.

Wenig später musste dann ein Rheintaler auf die Strafbank, das Verdikt lautete Stockschlag. Diese Chance wusste Heiden nach wenigen Sekunden zu nutzen. Durch Sandro Alig gingen die Unterklassigen 2:1 in Führung, was Stimmung in der Halle aufkommen liess. Das Spiel war geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten, weshalb zahlreiche Torchancen entstanden. Die letzte Entschlossenheit fehlte jedoch, viele Möglichkeiten blieben ungenutzt. In der 12. Minute war es Vitek Bednar, der das Spiel für die Gators wieder ausglich. Den Schlusspunkt hinter das erste Drittel setzte dann der Rheintaler Lui Langer, der den Querpass von Ramon Hunziker über die ganze gegnerische Hälfte zum 3:2 verwertete.

Gators spielen besser, aber Heiden kämpft wacker

Im zweiten Drittel hatten die oberklassigen Gäste mehr Ballbesitz und Abschlussmöglichkeiten. Die Appenzeller setzten durch Konter jedoch immer wieder Nadelstiche – etwa in der 25. Minute. Der Abschluss landete am Pfosten, von wo der Ball via dem Bein eines zurückeilenden Gators-Verteidigers ins Tor sprang. So glich ein Eigentor der Gators das Spiel zum 3:3 aus.

Kurz vor Spielhälfte wanderte erstmals ein Gastgeber auf die Strafbank. Die Rheintaler zogen ein stabiles Überzahlspiel auf, liessen aber auch hier Kontermöglichkeiten zu. Die zwei Minuten vergingen ohne Treffer. Die nächste Chance für die Gators ergab sich sogleich, weil erneut ein Vorderländer eine Strafe kassierte, doch auch diese Überzahlmöglichkeit nutzten die Gators nicht. Zur zweiten ­Sirene stand es 3:3.

Im letzten Drittel versuchten die Gators vehement, in Führung zu gehen. Sie übernahmen das Spieldiktat und erlaubten den Gegnern immer weniger. Dennoch begingen sie weiter zu viele Fehler, die Abschlüsse kamen zu selten auf das Tor.

Heiden legt im letzten Drittel auf 5:3 vor

So war es Heiden, das entgegen des Spielverlaufs in der 49. Minute dank eines Doppelschlages von Tim Böhler und Josef Fässler mit 5:3 vorlegte – es war die erste Zwei-Tore-Führung im gesamten Derby. Heiden schien sich in einen Rausch zu spielen, doch die Gators gaben nicht auf – und dominierten weiterhin.

Der verdiente Lohn war der Anschlusstreffer durch Pascal Frei auf Zuspiel von Mirco Hunziker. Weniger als fünf Minuten vor Spielende war es die gleiche Kombination, durch die die Gators das 5:5 erzielten. So stand es nach den regulären 60 Spielminuten 5:5 – und das Spiel musste in der Verlängerung entschieden werden.

Diese Verlängerung dauerte nur 19 Sekunden. Gators-Captain Cedric Siegrist verwertete ein Zuspiel von Nachwuchsspieler Noah Langenegger und erlöste die Rheintaler mit dem 6:5. Über das gesamte Spiel geht der Sieg in Ordnung, da die Gators mehr für das Spiel machten und mehr Chancen hatten. Beim Saisonstart im September wird jedoch eine deutliche Leistungssteigerung nötig sein, um in der 1. Liga gleich Punkte zu holen.

Gators treffen nun auf ein Team aus der NLA

Mit dem Sieg haben die Gators den Einzug in die nächste Cup­runde geschafft. Im 1⁄32-Final wartet mit Floorball Köniz ein Vertreter aus der Nationalliga A. Die Partie wird voraussichtlich im August im Rheintal stattfinden.

Schweizer Cup, 1⁄64-Final
Heiden – Gators 5:6 n.
V. (2:3, 1:0, 2:2)
Wies, Heiden – SR: Brändle, Manser.
Tore: 6. Blaser (Paus) 0:1, 7. Inauen (Züst) 1:1, 10. S. Alig (L. Böhler) 2:1, 12. Bendas 2:2, 16. Langer (M. Hunziker) 2:3, 25. Eigentor Gators 3:3, 49. T. Böhler (L. Böhler) 4:3, 49. Fässler (S. Alig) 5:3, 52. Frei (M. Hunziker) 5:4, 56. Frei (M. Hunziker) 5:5, 61. Siegrist (Lan­genegger) 5:6.
Strafen: Heiden 2×2, Gators 1×2 Minuten.
Heiden: Del Monte, L. Alig, Huber, Binder, Inauen, Streule, Herzog, S. Alig, T. Böhler, Meile, Güttinger, Tobler, Breu, L. Böhler, Züst, R. Schrag, S. Schrag, Schaflechner, Fässler.
Gators: Hutter, Schmid, Frei, N. Bischof, Ryser, Oehler, R. Hunziker, Siegrist, Heule, L. Bischof, Aerni, Blaser, Wyss, M. Hunziker, Paus, Langenegger, Langer, Marti, Bednar.


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