Der Mantel ist aus feinsten Borstenhaaren, eine extravagante Couture, und der Blick in seine tiefblauen Augen lässt Gourmets reihenweise dahinschmelzen – von seinen Würzkräften einmal ganz abgesehen. Da er geschmack-lich sehr gut zu Gurken passt, hat ihm auch im Volksmund den Namen Gurkenkraut eingebracht.Boretsch gehört zu den al-ten Bauerngartenpflanzen, die schon im Mittelalter allerorten Verbreitung gefunden hatten. Er stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Ihm wird eine Heilkraft bei Beschwerden wie Herzschwäche und Melancholie zugeschrieben. In Bezug auf die Verdauungsorgane und unseren Stoffwechsel soll er uns gute Dienste erbringen. Äusserlich angewendet, soll er bei Ausschlägen und schlecht heilenden Wunden helfen. Wie sehr man auf solche Hausmittel vertrauen darf, sei dahingestellt.Aber nicht nur Menschen lieben ihn! Nein, er hat auch eine grosse Anziehungskraft auf Hummeln und Bienen. Den ganzen Sommertag über ist Hochbetrieb in der Boretschstaude. Die vergissmeinnichtblauen Blüten, beide gehören übri-gens zur selben Grossfamilie, sind ausgezeichnete Nektarspender. Ein anderer Volksname – «Blauhimmelstern» – beschreibt die anmutigen Blüten sicher passend.Sein Ausbreitungsdrang wird durch das Verschleppen der Samen durch Ameisen unterstützt.Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu