Am 8. September: «Mariä Geburt fliegen alle Schwalben furt». Das ist eine Volksweisheit, die immer weniger stimmt. Unsere Zugvögel, Schwalben, Segler und viele andere sind weg. Verschwunden. Auf nach Süden, um in wärmeren Gefilden die Zeit bis zu unserem kommenden Frühling zu überdauern. Bekannt!Kein wirkliches Wunder mehr für uns, die wir innert Mikrosekunden Verbindung mit Peking, Johannesburg oder Rio de Janeiro aufnehmen können. Vögel schaffen das dank ihres feinfühligen Sinnes für Navigation, Magnetfeld und Sonnenstand.Zurück zum kleinen Schmetterling, der uns aufgefallen ist. Denn es war nicht nur einer, der sich so verhalten hat, sondern Dutzende, gar Hunderte wenn man aufmerksam war. Denn die umgekehrte Richtung konnten wir schon im Juni beobachten. Die Falter kamen aus dem Süden und flogen teilweise bis nach Skandinavien.Sie lesen richtig, auch Schmetterlinge wandern. Zu den Wanderfaltern gehören besonders bekannte Tiere wie Admiral, Distelfalter, Postillion und auch das Tagpfauenauge. Auch einige Nachtfalter wandern, so das tagfliegende Taubenschwänzchen und der prächtige Wolfsmilchschwärmer.Die jetzt zu beobachtenden Falter kommen aus dem Norden, sind Nachkommen von Faltern, die im Frühling bei uns durchzogen. Sie suchen nun selber warme Gegenden auf, teilweise in Nord- und Mittelafrika. Reichlich Nahrung und Futterpflanzen für ihre Raupen winken nach der immensen Anstrengung.Tausende von Kilometern werden bei möglichen Fluggeschwindigkeiten von bis zu 40 km/h überwunden.Nach ein bis zwei neuen Generationen in Afrika lockt wieder unser nördlicher Sommer – und die nächste Generation zieht nordwärts. Jeder Falter wandert also nur einmal in seinem Leben: Nach Süden oder nach Norden!Viele Falter lieben nach einem blumenreichen Sommer, sich am herbstlichen Fallobst zu laben, bevor sie losziehen. Also: Nicht alles auflesen!Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu