26.07.2019

Garten: Zart, aber wild

Kaum eine andere Blütenstaude hat zurzeit mit so viel Effort aufzuwarten, wie die Storchenschnabel-Arten. Egal, ob für einen sonnig-trocken Standort, einen schattigen oder sogar im stehenden Wasser: Es ist mindestens ein geeigneter Storchenschnabel zu finden.

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Vor nicht langer Zeit wurde der Storchenschnabel nur mit der einheimischen Wiesenblume gleichgesetzt. Einheimisch sind aber auch der Sumpf-Storchenschnabel und die hitzeverträglichen Blut-Storchschnabel-Arten. Als Bodendecker waren Letztere in zu mähenden Wiesen nicht sehr beliebt. Anders der Wald-Storchenschnabel, der wegen seiner lang anhaltenden, leuchtend-blauen Blütenpracht von Bauersleuten auch gerne im Hausgarten angesiedelt wurde.Aber noch immer wartete die Gartenliebhaberin auf eine Sorte, die sich als Dauerblüher durchsetzen konnte und erst noch prächtigere Blüten hervorbrachte.Vor wenigen Jahren war es dann so weit. Unter dem Sortennamen Rozanne stieg ein blauer Stern am Staudenhimmel auf, und erst noch mit weisser Mitte:Die Blüten von Geranium wallichianum Rozanne sind wahre Insektenmagnete, sie werden stark von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen angeflogen. Und die Blütezeit dauert ausnehmend lange: von Mai bis zum Frost im November. Also ein reich gedeckter Tisch, auch noch für die spätesten Nektarsammler des Jahres. «Rozanne» ist stark wachsend und bildet dicke Polster, die umgebende Pflanzen sogar zudecken können. Trifft sie auf ein stabiles Gehölz oder eine Mauer, so ist sie auch fähig, hoch zu klimmen, indem sie ihre Triebe aufwärts wachsen lässt.Die beschriebe Dauerblüte über die vielen Monate nimmt aber zusehends ab. Der Trick ist nun folgender: Sind die Triebe ausgewachsen und blühfaul geworden, wird die ganze Pflanze bis auf 10 – 20 Zentimeter zurückgeschnitten. Ideal ist nun gleich noch eine kleine Volldüngergabe – und der nachfolgende Neuaustrieb wird wieder so prächtig bis zum Frost blühen.Interessant ist übrigens noch der lateinische Name: Storchenschnabel heissen mit ihrem Wissenschaftlichen Namen Geranium. Das Geranium der Balkongärtnerinnen heisst hingegen Pelargonium und ist im Gegensatz zu Storchenschnabel nicht winterhart, da es in den subtropischen Gefilden Südafrikas beheimatet ist.Bert Stankowski, Weisslingen www.hostako.npage.eu

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