09.07.2022

Garten: Winterharte Freilandkakteen

Erstaunlich: Es gibt einige Kakteenarten, die auch bei uns in Mitteleuropa und den Alpen winterhart sind.

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 02.11.2022
Sie stammen aus den Höhenlagen der Berge Nord- und Südamerikas und haben auch dort der Kälte zu trotzen.Die Feigenkakteen, lateinisch Opuntien genannt, gehören zur Pflanzengruppe der Sukkulenten, also zu den wasserspeichernden Gewächsen. In ihren dicken, fetten Trieben können sie Trockenperioden dadurch ausgezeichnet überstehen, da sie währenddessen von ihren Vorräten zehren können.Einige der Opuntien sind sogar in unseren Breiten winterhart. Sie benötigen dazu einen, vor allem im Winter, trockenen und geschützten Standort, der von Frühling bis Herbst vollsonnig ist. Ideal ist es, sie im Winter luftig zuzudecken, damit es nicht darauf regnet.Auf zu viel Wasser und Staunässe reagieren sie sehr empfindlich. Das muss deshalb unbedingt vermieden werden. So ist ein Plätzchen in einer Steinrabatte, entlang einer Hauswand und unter dem Vordach oder einem Balkonvorsprung, besonders geeignet. Am besten gestaltet man ein Beet mit Kies, Steinen oder «Substrat HF», das man im Gartencenter oder beim Gärtner bekommen kann. Einige grössere Steine speichern Wärme, schaffen ein gutes Mikroklima und sehen auch noch gut aus.Die Kakteen können mit anderen Sukkulenten wie Fetthennen, Hauswurz oder Mittagsblumen kombiniert werden. Die Pflanzen werden im Frühling leicht gedüngt. Dazu streut man am einfachsten etwas Blumendünger, aber maximal einen Viertel der auf der Verpackung vorgeschriebenen Menge. Gegossen wird eigentlich nie.Schliesslich muss man aber auch darauf hinweisen: Opuntien sind in südlichen Gegenden, bei uns also im Wallis und Tessin, unter die invasiven Pflanzen einzureihen. Sie können sich selbstständig und fast unbemerkt auf steinigen, heissen Standorten ausbreiten und heimischen Ruderalpflanzen Konkurrenz machen. Fressfeinde haben sie wegen ihrer Bestachelung fast keine. Eine Ausnahme sind Raupen und die allgegenwärtigen Schnecken, die einfach zwischen den Stacheln herumkriechen und Frassschäden anrichten.Was zeigt: Selbst Stacheln schützen nicht vor allem.Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu

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