05.02.2021

Garten: Tanz des Winterwalzers

«Wenn die Eiskristalle fein klirrend ihr Lied singen, jeder Schritt im harschen Schnee knarrt und dichter Dampf aus unserem Munde quillt: Dann spielt der Garten den Winterwalzer!»

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Väterchen Frost kann sich nun nur noch wenige Tage und Wochen an seinem Regiment erfreuen. Kaum werden die Tage wieder länger und steigen die Temperaturen an, so regen sich überall die Säfte der Sträucher und Frühlingszwiebeln im Garten. An schneefreien, vor Frost geschützten Lagen beginnen Schneeglöckchen, Winterlinge und allererste Wildkrokusse zu blühen. Die Christrosen schicken ihre strahlend weissen Blütensterne über das matte, wintergrüne Laub.Viele Sträucher zeigen Blütenknospen, die sich in der Sonne öffnen. Erste Insekten besuchen die Kätzchenweiden. Die winterblühende Zierkirsche wird plötzlich rosa, und der duftende Winterschneeball öffnet die rosa Knospen zu herrlich weissen Blütenbällen. Ihn gibt es übrigens als eine einen Meter hoch werdende Zwergform und als grossen, sparrigen Solitärstrauch. Ebenfalls nicht zu verstecken hat sich das Winterblühende Geissblatt, ein Strauch, der die allerersten Bienen füttert mit Tausenden von duftenden Blütenglöckchen.Sie sehen, schon bald geht’s los, nur die Wärme fehlt noch ein bisschen. Aber ich kann mich erinnern an das Jahr 1970 (ich war noch in der Gärtnerlehre), als die Aprikosen am Bodensee schon Anfang Februar blühten! Wie sich das Klima über die nächste Zeit entwickelt, werden wir alle noch mitbekommen. Wie es aber für kommende Generationen, die Kindeskinder unserer Kinder aussieht mit der Pfirsich- und Aprikosenblüte, weiss ich nicht. Ich bin kein Prophet, aber ich sehe nicht alles so rosig wie die Pfirsichbäume.Ein letzter Hinweis noch zum nassen, schweren Schnee, den die Spätwintertage bringen könnten. Sie haben sicher beim Spaziergang in den Wäldern gesehen, wie verheerend der schwere Nassschnee Mitte Januar unter den Baumbeständen gewütet hat. Mächtige Bäume sind umgestürzt, Obstbäume auf den Feldern zerbrochen und Äste heruntergefallen. Auch unsere Gartensträucher und -bäume können Schaden nehmen. Vergessen Sie also nicht, nach Schneefällen die Gehölze vorsichtig zu schütteln und von ihrer Last zu befreien!www.hostako.npage.eu

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