09.07.2021

Garten: Schnecken mögen lieber Grün

Ist rotes Gemüse schneckenfester als grünes? Diese Frage wird mir bei meinen Beratungen oft gestellt. Haben rote Salate eventuell Bitterstoffe, die Schnecken abhalten. Aus meinen Beobachtungen könnte man das schliessen.

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Pflanze ich abwechselnd rote und grüne Setzlinge, so machen die Schnecken zuerst einen Bogen um die roten und tun sich an den grünen gütlich. Also dachte ich mir: Toll, machst du das immer und kannst so die roten Salate ohne Schneckenfrass geniessen. Wer rotlaubige Sorten pflanzt, kann die Tiere überlisten. Schnecken sind wählerischer als man denkt.Doch dann waren die grünen Setzlinge weggefressen und die Schnecken kehrten zurück. Sie frassen die roten Setzlinge ratzeputz weg! Also bewahrheitete sich der Spruch: In der Not frisst der Teufel Fliegen. Sobald die leckeren Sachen weg sind, muss man notgedrungen die Sachen, die nicht so schmecken, fressen. Auch eine Schnecke.Nun ist es wichtig, es den Schnecken nicht so leicht zu machen. Es ergibt Sinn, morgens und nicht abends zu giessen. Die schleimigen Kriecher fühlen sich vor allem in feuchter Umgebung wohl. Wer also abends giesst, schafft ideale Bedingungen für die nächtlichen Aktionen.Feuchte Nächte kann man auch gegen Schnecken ausnutzen. Legt man am Vorabend Holzbretter oder feuchte Kartonstreifen in den Beeten aus, so verkriechen sich die Tiere bei Tagesbeginn darunter, um den Tag zu überdauern. Uns gibt es die ausgezeichnete Gelegenheit, die Tiere, die sich hier sicher wähnten, abzulesen, einzusammeln, und weit weg irgendwo in einem Wald oder auf einer Wiese auszusetzen. Hier können sie ihre wichtige Aufgabe im Naturhaushalt erfüllen: absterbendes Grünzeug zu Humus umzuwerten. Und bitte nicht unseren Salat oder unsere lieben Blümchen.Ein No-Go ist heutzutage der Einsatz von Schneckenkörnern. Im Normalfall eben. Ganz selten, wo alles Ablesen und vorsichtig Giessen nichts nützt, kann man ausnahmsweise ein paar Körnchen streuen. Eventuell einer Sorte, die für Warmblütler wie Katzen, Hunde und Igel ungefährlich ist. Einige wenige Körnchen reichen normalerweise aus. Mit Schrecken sehe ich oft in Gärten, dass der Boden um die zu schützende Pflanzen blau von Körnern ist! So nicht!www.hostako.npage.eu

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.