16.09.2022

Garten: Popeyes Kraftfutter - Spinat

Die Comicfigur Popeye hat Recht: Spinat verleiht Superkräfte! Schliesslich enthält Spinat das Hormon Ecdysteron, ein natürliches Anabolikum, das den Muskelaufbau fördert.

Russische Athleten sollen dieses Wundermittel bereits in den 80er-Jahren eingenommen haben. Allerdings in Pillenform. Um einen messbaren Effekt auf den Bizeps zu erzielen, müsste man nämlich täglich sechs Kilogramm Spinat essen – und das ist wohl ein wenig zu viel für die meisten von uns. Gegen eine normale Portion Spinat ist dagegen nichts einzuwenden. Gärtnerisch ist Spinat interessant, da er auch im September noch ausgesät und dann entweder spät in diesem oder früh im nächsten Jahr geerntet werden kann.Da Spinat relativ wenig Platz benötigt, passt er auch gut in Hochbeete – und zur Not gedeiht er sogar in einem Blumenkistli auf dem Balkon. Im Garten ist er eine hervorragende Nachfrucht auf abgeernteten Beeten und ein bewährter Lückenfüller. Er hat wenig Feinde, sogar die Schnecken lassen in normalerweise links liegen. Er hat nur eine negative Eigenschaft: Er ist schiessfreudig! Das gilt vor allem für die männlichen Pflanzen. Welches Geschlecht man vor sich hat, erkennt man, wenn er blüht: Bei den weiblichen Pflanzen sitzen die Blüten in den Blattachseln, bei den männlichen Exemplaren finden sie sich geballt am Stielende. Moderne Zuchtsorten sind in der Regel rein weiblich, da die männlichen Pflanzen nicht nur schneller schiessen, sondern auch weniger Blattmasse entwickeln als das weibliche Pendant. Die Pflanzenwelt ist nicht gender­gerecht.Spinat liebt nährstoffreiche, fruchtbare Böden, die reichlich Stickstoff enthalten. Auf un­ausgeglichene Nährstoffverteilung im Boden reagiert er «verschnupft». Magnesiummangel führt zu hellen Flecken, gefolgt von Kümmerwuchs. Bei zu wenig Stickstoff im Boden werden seine Blätter gelb und wenn es dem Boden an Schwefel mangelt, wird der Spinat blass. Aber keine Angst: Mit einer gross­zügigen Gabe von gut verrottetem Kompost kann man seine Nährstoffbedürfnisse problemlos erfüllen. In Gewächshäusern keimt Spinat oft nicht, weil die Erde überdüngt bzw. versalzen ist. Dann hilft es, Setzlinge zu verwenden. Ansonsten wird Spinat besser direkt ins Beet gesät. In milden Gegenden kann man die letzte Saat bis Ende September vornehmen. Man sollte dazu aber sonnige Lagen wählen. Ideal ist es, wenn der Spinat bei Winterbeginn mindestens zwei Blätter hat. Wer will, kann ihn mit Fichtenreisig oder Vlies abdecken. Wer darauf keine Lust hat, kann ihn auch schutzlos der Witterung aussetzen. Das bringt ihn nämlich nur selten um (zum Beispiel dann,  wenn er unter zu viel Schnee erstickt), sondern macht ihn meistens stärker. Wie Popeye.Eveline Dudda Hinterforstwww.spriessbuerger.ch

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