18.12.2020

Garten: Pflanzen Undercover

Das Rheintal ist ein windiges Tal. Kommt der Wind als Bise, fangen viele Pflanzen zu schlottern an.

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 03.11.2022
Sie spüren – vor allem im Winter den Windchill-Effekt. Etwas vereinfacht gesagt, beschreibt dieser den Unterschied zwischen der tatsächlichen und der effektiven Temperatur. So liegt zum Beispiel bei einer Lufttemperatur von minus fünf Grad und ei-ner Windgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern die gefühlte Temperatur auf der menschlichen Haut bei minus 13 Grad. Pflanzen geht es ähnlich. Auch bei ihnen löst der Wind auf der Blattoberfläche Verdunstungskälte aus.Wer seine Pflänzli nicht leiden lassen möchte, verpasst ihnen deshalb im Winter einen Windschutz. Zum Beispiel indem man ein engmaschiges Netz (mit Löchern, die idealerweise kleiner als 5 mm sind) über einen Tunnelbogen spannt. So wird der Wind gebrochen und der Luftaustausch ist immer noch gewährleistet. Unter dieser Netzburka bleibt ein Salat auch dann noch knackig frisch, wenn die ungeschützten Nachbarpflanzen bereits Frostbeulen bekommen.Übrigens wird ein löchriges Netz von Pflanzen mehr geschätzt als ein geschlossener Plastiktunnel. Scheint die Sonne, kann es unter der Plastikfolie tagsüber nämlich sehr heiss werden, während die Temperatur in der Nacht auf Umgebungsniveau fällt. Unter einem Netz sind die Temperaturschwankungen deutlich geringer und die Pflanzen weniger gestresst.Für einen Windschutztunnel eignen sich alle Kulturschutznetze, die man auch zur Abwehr von Pflanzenschädlingen verwendet. Solche Netze sind in den meisten Gartenfachgeschäften erhältlich. Aber auch mit Vorhangstoff oder Ähnlichem kann man den Windchill-Effekt ausbremsen. Dünne Kälteschutzvliese sind dagegen weniger geeignet, über einen Bogen gespannt zu werden. Sie sind nicht reissfest. Nach starkem Wind oder schweren Schneefällen bleiben dann nur noch ein paar Fetzen übrig und die schützen nun mal nicht besonders gut.

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